Asia-Kosmetik liegt immer mehr im Trend! Viele, die sich intensiver mit diesem Thema befassen, werden es vielleicht bemerkt haben: Produkte aus Asien, explizit Südkorea und Japan, werden immer beliebter. Gerade BB- und CC-Creams, Cleanser, Sonnenschutz und Tuchmasken sind für viele geschätzte Begleiter im Alltag geworden. Doch was macht Kosmetik aus asiatischen Gefilden so interessant und was steht eigentlich hinter der „Seven Skin Method“, die einige westliche Konsumenten mittlerweile für sich entdeckt haben?
Darauf schwören viele Asiatinnen
Von asiatischen Frauen kann man marketingspezifisch eines sagen: sie gehören zu den kritischsten und anspruchsvollsten Konsumenten im Bereich der Kosmetik. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass einige Asiatinnen eher bereit sind, durchschnittlich mehr für ihre Pflege zu investieren. Wer einmal in einem „Jimjilbang“ – den koreanischen Spas – war, wird schnell sehen, welche hohe Priorität die Körperpflege dort hat und mit welcher Gründlichkeit diese vollzogen wird. Dabei kann es auch mal ziemlich rabiat im Namen der Schönheit zugehen!
Für die tägliche Pflegeroutine werden durchschnittlich fünf Produkte verwendet. Selbst von einfachen Make-up wird auch eine Pflegewirkung erwartet. Sonnenschutz nimmt in Asien einen sehr hohen Stellenwert ein, was auch daran liegt, dass Blassnäschen mehr dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, als gebräunte Haut. Ein Lichtschutzfaktor 50 oder höher in Foundations ist absoluter Standard.
Ich erlebe ebenfalls einen kulturellen Unterschied zwischen Asien und Europa, was Kosmetik angeht: für Asiatinnen ist ein so natürliches, reines und gesundes Hautbild wie möglich wichtig. Sie investieren viel Zeit und Geld in ihre Hautpflege. Denn eine gepflegte, gesunde Haut benötigt dann wenig bis kein Make-up und man muss sich nicht zu sehr schminken, so die oft vertretene Grundhaltung. Natürlich bestätigen Ausnahmen immer die Regel und gerade bei naturkosmetischen Konsumenten in Europa ist nicht selten eine bewusstere Einstellung vertreten, aber mein Eindruck ist, dass auffälligeres Schminken und sehr gut deckendes Makeup, das allerdings dann eben auch unter Umständen wenig natürlich wirken kann, hier breiter vertreten ist und viele Anwender eher praktisch veranlagt sind. Für asiatische Kosmetikartikel muss man meistens mehr bezahlen, als für die Produkte, die man hier kaufen kann (abgesehen von den wirklich sehr hochpreisigen Herstellern). Sie sind allerdings dem entsprechend auch hochwertiger und dann im Bezug auf Wirkung und Ergiebigkeit wiederum ziemlich preiswert. Selbst günstigere Marken, die für jüngere Leute angedacht sind, wie Etude House oder Holika Holika, sind teurer im Vergleich zu ähnlichen Marken bei uns. Auch die Kosmetik für Männer ist breiter gefächert. Asiatische Männer pflegen ihre Haut oft ebenfalls sehr sorgfältig und es ist nicht ungewöhnlich, dass es spezielle BB- oder CC-Creams nur für diese Zielgruppe gibt.

Man sagt, dass gerade die südkoreanische Kosmetik unserer um ein paar Jahre voraus ist. Ob dies irgendwie belegbar ist, weiß ich nicht, ich kann jedoch dazu sagen, dass Südkorea viele Trends setzt, die erst später bei uns ankommen. So waren BB- und CC-Creams oder Tuchmasken längst dort bekannt und wurden schon lange verwendet, bis sie uns begeisterten. Und während CC-Creams als neue Innovation gefeiert wurden, tauchte das Cushion Make-up in Südkorea auf. Oder denkt einmal an Schneckenschleim, auf dessen Wirksamkeit viele schwören: In Korea verwendet man diesen bereits lange.
Das macht Asia-Kosmetik aus
Pflegende Stoffe aus Pflanzen sind fest verankert in der asiatischen Kosmetik: sehr beliebt sind Bambus, Ginseng oder Reis. Zusätzlich werden Niacinamide, auch bekannt alsVitamin B3, gerne verwendet. Auch wenn bei vielen Produkten Chemie mit im Spiel ist, so ist dies oft eine effektive Verbindung aus natürlichen Inhaltsstoffen und moderner Wissenschaft. Viele zusammensetzungen gibt es so nicht auf dem europäischen Markt. Es wird sehr viel Wert auf Verträglichkeit und Wirksamkeit gelegt, was nicht zuletzt an den sehr kritisch eingestellten Asiatinnen als Konsumenten liegt. Plus: für viele führende Hersteller ist es eine Selbstverständlichkeit, keine Tierversuche zu machen. Zusätzlich gibt es naturkosmetische Marken wie Whamisa für die Leute, die wirklich nur natürliche Kosmetik verwenden wollen.
Ich will gar nicht sagen, dass europäische Produkte in allen Belangen den asiatischen unterlegen sind oder asiatische immer prinzipiell zu den besseren zählen – auch hier gibt es Qualitätsunterschiede und jeder muss für sich die Marken, bzw. Produkte finden, die zu ihm passen und die man sich kaufen möchte. Ich will damit nur Vorteile aufzählen, durch die Asia-Kosmetik sich häufig positiv hervortut.
Die 7-Skin-Method und die zehn Schritte-Pflegeroutine
Beide stammen aus Südkorea und sind dort ebenfalls bereits lange im Alltag angekommen. Bei der Seven Skin Method werden sieben Schichten Toner nacheinander auf die Haut aufgetragen. Der Gedanke dahinter ist, dass dadurch mehr Feuchtigkeit aufgenommen wird. Dazu muss allerdings auch gesagt sein, dass entsprechende Toner, die dafür zum Einsatz kommen sollen, nicht nur das Gesicht primär reinigen dürfen, sondern auch speziell pflegen und mit Feuchtigkeit versorgen. Später aufgetragene Pflegeprodukte entfalten dann nach Anwendung der Seven Skin Method eine bessere Wirkung, da sie auch effektiver einziehen.
Was die zehn Schritte einer häufig vertretenen südkoreanischen Hautpflegeroutine angeht, hier für euch kurz die einzelnen Vorgehensweisen aufgelistet:
1. Make-up entfernen.
2. Mit einem Cleanser werden weitere Rückstände entfernt und die Haut gereinigt.
3. Durchführen eines Peelings.
4. Anwendung eines Toners. (Hier wird die Seven Skin Method dann oft angewendet)
5. Auftragen einer Essence, eines pflegenden Konzentrats.
6. Verwenden eines besonders reichhaltigenden Serums.
7. Auflegen einer Tuchmaske.
8. Augencreme kommt ebenfalls zum Einsatz.
9. Jetzt kommt die Feuchtigkeitspflege für das gesamte Gesicht.
10. Eine besonders intensive, reichhaltige Pflege für die Nacht, die sog. „“Sleeping Packs“ sorgen für den krönenden Abschluss.
Wie viele Schritte habt ihr in eurer täglichen Pflegeroutine? Empfindet ihr diese zehn Schritte als zu viel oder als angebracht? Ganz klar: halb schlafend kurz abschminken nach einer durchgefeierten Nacht oder einem anstrengenden Arbeitstag, ist bei dieser Pflegeroutine nicht drin, wenn man diese konsequent verfolgen will.
Meine persönlichen Must-Haves
Wer meinen Beitrag zum Thema BB- und CC-Creams gelesen hat, wird ziemlich schnell merken, dass ich viel von diesen Creams halte. Die südkoreanische Marke Missha kann ich hierbei uneingeschränkt empfehlen und gehört für mich zu den absoluten Spitzenreitern, nicht nur bei Creams, sondern ebenfalls bei anderen Produkten. Aber auch „richtige“ Foundation mag ich aus asiatischen Gefilden sehr gerne.
Wer einmal die Möglichkeit hat, nach Japan zu reisen, sollte bei der japanischen Marke Hada Labo zugreifen! Oder ihr importiert euch etwas davon nach Deutschland. Dieser Hersteller gehört zu den meist gekauften in Japan und hat sehr gute Toner und allgemein Produkte für die Gesichtspflege im Sortiment. Bei Hada Labo müsst ihr auch nicht allzu tief in die Tasche greifen, habt aber immer noch eine gute Qualität und Wirkung.
Isehan Kiss Me Heroine kann ebenfalls beherzt in die Einkaufstaschen wandern. Ich liebe die Aufmachung der Produkte und den Namen! Dazu aber in einem späteren Beitrag mehr. 😉
Für Leute, die so wie ich sehr angetan sind von Pfirsich-, Orange- und Koralltönen, diese sollten sich näher mit asiatischen Lippenstiften und Lip Tints befassen, denn diese Farbnuancen sind dort ebenfalls äußerst beliebt. Gerade die Lip Tints aus Südkorea und Japan empfinde ich um Längen besser, als die meisten hier angebotenen Produkte von europäischen Herstellern.
Habt ihr schon einmal mit Asia-Kosmetik zu tun gehabt oder wollt ihr demnächst welche ausprobieren? Schreibt es in die Kommentare!
Liebe Kati,
ich beschäftige mich im Moment auch ein wenig mit der Naturkosmetik aus Asien und danke dir daher für diesen Beitrag, der genau zur richtigen Zeit kam. 🙂
Besonders faszinierend finde ich die Ritualität, die mit vieler Kosmetik zusammenhängt – in diesem Raum ist Schönheit (vor allem bei Frauen) ja seit Jahrtausenden von sehr großer Bedeutung. Das kann positiv-faszinierende Züge haben, allerdings natürlich auch kritische Fragen nach dem entsprechenden Frauenbild heraufbeschwören…
Ich möchte mich aber hier auf die positiven Züge fokussieren – und anmerken, dass ich bei Whamisa zum Beispiel den Aspekt mit den fermentierten Inhaltsstoffen total spannend finde (und ihn so noch gar nicht vorher kannte).
Da gibt es mit Sicherheit noch viel zu entdecken. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Hi liebe Jenni,
vielen Dank für deinen Kommentar, aber die Blumen reiche ich an Miri weiter – Beiträge zur Asia-Kosmetik schreibt vor allem sie, da ich erst ganz frisch in diesem Thema bin, dass ich aber auch sehr spannend finde 🙂
Whamisa teste ich gerade tatsächlich, lustig, dass du es erwähnst – dazu gibt es hier auch ganz bald mehr zu lesen!
Liebe Grüße,
Kati