Was war online los im Juni? Ein kleiner Best-Of Auszug aus meiner persönlichen Filter Bubble – vielleicht, um eure ein bisschen zu erweitern. Lasst mir auch gerne da, was ihr gelesen habt und was euch beeindruckt hat!
Ein Buch wurde in den letzten Monaten so oft rezensiert wie kaum ein anderes: „Einfach leben“ von Lina Jachmann. Ein locker-leicht aufbereitetes Buch für alle, die mit einem einfacheren Leben liebäugeln und nach Ansätzen suchen, wie sie damit beginnen können, eine tolle Zusammenstellung. Auch ich habe das Buch gelesen und gehe mit der Meinung von Minimalismus21 und auch Sabine absolut konform.
Hat man dann die ersten Ideen umgesetzt, kann man auch erstmal den Guide „How to be unangepasst“ lesen und weise lächelnd nicken 😀
Der ganze Juni stand wohl blogübergreifend ziemlich im Thema des Minimalismus: bei Sabine gibts ein lesenwertes FAQ zum Thema an sich, Jenni beschäftigt sich mit drei Fallen, in die man am Anfang gerne mal tappt. Auf erleichtert.net geht es in eine philosophischere Richtung: der Auftakt zu einer ganzen Blogserie, die „Minimalismus und Arbeit(sethos)“ behandeln wird. Ein sehr spannendes und auch naheliegendes Thema, wie ich finde! Deutlich extremer ze.tt: eine 40-Stunden-Woche wäre unzeitgemäße Menschenquälerei. Die zugehörige Diskussion auf Facebook zeigt die stark polarisierenden Seiten – auf der einen die Verfechter von „Schaffe, Schaffe, Häusle baue“, die aber auch keinen Blick nach rechts oder links – böse Zungen behaupten auch, nach vorne – wagen wollen. Auf der anderen die „jungen Wilden“, vereint unter dem Motto „work smart, not hard“. Auch spannend!
Recycling mal anders: die Firma moo – machen sicher bekannt durch ihre stark individualisierbaren Visitenkarten – bietet neuerdings eine Papiersorte an, die aus Stoff-Verschnitten der Textilindustrie gefertigt ist. Keine ganz neue Idee, da schon seit über 200 Jahren Papier aus Baumwolle gefertigt wird, aber auf jeden Fall ein Thema, zu dem ich noch weiter recherchieren will!
Das Thema um die Unmöglichkeit eines konsequent nachhaltigen Lebensstils reißt Ecomächen in einem aktuellen Beitrag kurz an – wer mehr darüber wissen will, dem kann ich das Buch „Fairarscht“ von Sina Trinkwalder nur wärmstens empfehlen (kleiner Einblick zB hier)!
Was ist dieses „The Ordinary“, von dem gefühlt die ganze Kosmetikwelt spricht? Die schwarze Schönheit bietet einen kleinen Einblick.
Mia von heylilahey widmet sich dem Trend-Thema Capsule Wardrobe mit besonderem Augenmerk auf Fair Fashioh: how to build an ethical capsule wardrobe for Spring & Summer. Schönes Teil, nehm ich gleich so 😉
Über Do it yourself-Bastelprojekte als Wirtschaftstreiber schreibt Daniela und fragt sich, ob selbst machen wirklich immer nachhaltig(er) ist. Das Material für diverse Basteleien muss schließlich auch irgendwoher kommen. Jeder, der selbst gern bastelt, kennt sicher auch das Problem des „Materiallagers“, das sich irgendwann ansammelt und latent Druck aufbaut, da es verbastelt werden will. Halbfertige Projekte und Rohstoffe, die teurer sind als das Endprodukt… hmm. Auch ich habe hier noch keine Lösung gefunden. Aktuell bastle ich am liebsten geknöpfte Perlenarmbänder, das geht auch abends neben der Lieblingsserie und beruhigt mich einfach 😀 Das Endergebnis besitze ich inzwischen in allen Farben und auch der Freundeskreis ist zu großen Teilen schon versorgt – vielleicht eröffne ich ja wieder einen Dawanda-Shop, um so irgendwie sinnvoll weiterzubasteln. Ansonsten habe ich hier auch noch Makramee-Material (Erstversuch war so gar nix), Papeterie und Farben ohnehin immer in rauen Mengen (wobei ich da nach der Kunst-FOS schon ordentlich abgespeckt habe) und will mich seit Jahren an der Kosmetik-Herstellung abseits vom Seife sieden versuchen – hier hat mich bisher aber tatsächlich der Faktor, die verderblichen Rohstoffe nicht schnell genug aufbrauchen zu können, aufgehalten. Kennt ihr diese Problematik und wie löst ihr sie?
Wer nichts desto trotz gerne Dinge selbst macht, dem sei das komplett kostenlos verfügbare (Open Source eben, feine Sache!) Buch „Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis“ nahegelegt:
Weltweit entstehen immer mehr Initiativen des Selbermachens, in denen eine Vielfalt von Anliegen und Problemen kollektiv bearbeitet werden. In diesen – jenseits von Markt und Staat angesiedelten – kollaborativen Zusammenhängen wird ein basisdemokratisch orientiertes Verständnis von Zusammenleben und Urbanität erprobt und zugleich nach ökologisch und sozial sinnvollen Lösungen für grundlegende Formen der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie sowie für alle zugängliche Technik gesucht. Dabei entstehen faszinierende neue Formen des gemeinsamen Produzierens, Reparierens und Tauschens von Dingen, die die industrielle Logik des 20. Jahrhunderts herausfordern und sogar auf den Kopf stellen.
Das Buch widmet sich der visionären Kraft dieser vielversprechenden innovativen Praxis und bietet zugleich eine gesellschaftliche Einordnung der neuen »Labore« gesellschaftlicher Transformation.
Hier war diesen Monat zuviel los, um es kurz abzuhandeln: es folgt ein gesonderter Beitrag, den ich dann nachträglich hier verlinken werde.
„Pitch dich doch einfach selbst!“ – Nicolai Goschin berichtet über die streckenweise unverschämten Zustände in der Werbebranche.
Anna-Sophie zeigt ein wirklich gutes Video zum Thema virtuelle Realität – oder sind wir gar schon in der Hyper Reality? „Apps diktieren den Job, Google Maps den Weg.“
Liebe Kati,
dir ist es gelungen, mir trotz meines gestrigen Disastertags einen Glitzermoment zu bescheren.
Merci fürs Teilen! <3
Anna-Sophie
Sehr gern, liebe Anna-Sophie – dein Blog ist eh einer meiner neuen Lieblings-Entdeckungen 🙂
Witzig, dass du gerade jetzt dieses Buch verlinkst. Fairarscht liegt nämlich gerade so halb gelesen auf meinem Sofa und den Beitrag dazu muss ich natürlich auch gleich noch lesen 😀
Liebe Grüße
Liebe Kati,
das ist wieder ein ganzer Haufen spannender Inspiration und guter Beiträge, den du hier mit uns teilst.
Ich fürchte, ich komme gar nicht dazu, das alles abzuarbeiten. 😀
Danke dir ganz herzlich auch für die Erwähnung – ich freue mich immer riesig, wenn ich jemanden inspirieren kann.
Die Sache mit den DIY-Projekten finde ich auch besonders spannend – denn ich habe mir ähnliche Gedanken schonmal gemacht und mich dasselbe gefragt. Dem werde ich wohl einmal genauer auf den Grund gehen – danke für die Empfehlung!
Liebe Grüße
Jenni