Long time no Linklove! Angesammelt hat sich aber einiges, daher heute hier eine laaaange Leseliste – perfekt fürs Wochenende. (Eis-)Kaffee geschnappt, Füße hoch in die Sonne gelegt und losgeschmökert 🙂
Auch und gerade grüne Produkte, die man kauft und so unter einem nachhaltigen Deckmäntelchen das schlechte Konsumentengewissen zu beruhigen sucht, stehen immer mehr in der Kritik. Überkonsum ist keine Lösung, auch der nachhaltige nicht. Wir können nicht alles haben: Warum wir manchmal doch verzichten müssen. Ebenso wichtig: nachhaltige Anbieter dürfen nicht mehr hinter ihren konventionellen Konkurrenten zurückbleiben:
Alle Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen und Herstellungsprozesse, die nachhaltig ausgerichtet sind müssen subventioniert werden, um den Nachteil gegenüber ihren konventionellen Konkurrenten auszugleichen.
fordert Marcus von Viertel Vor.
Podcast-Tipp: Doch trotz all dieser wichtigen und richtigen Gedanken: man könnte das Thema auch mal wieder etwas lockerer angehen und
jeden Einzelnen kleine Schritte tun lassen, ohne ihm ständig Verbeserungsvorschläge aufzudrängen, meint Maria Anna.
In Bereich Naturkosmetik gibt’s wirklich haufenweise News und lesenswerte Artikel!
Bei Natürlich Schöner findet sich eine spannende Zukunftsaussicht, wohin der Markt sich entwickeln könnte und welche Trends es wohl geben wird – der sich ziemlich genau mit unseren Impressionen von der Vivaness deckt. Bei Beautyjagd geht es direkt weiter mit Trends und innovativen Rohstoffen von der In-Cosmetics Global Messe aus Amsterdam.
Außerdem fand das NaturkosmetikCamp zum 5. Mal statt – für Ida von Herbs&Flowers war es bereits das vierte Mal, dass sie mit von der Partie war. Bei ihr findet ihr einen kleinen Rückblick.
Auch das Thema Sonnenschutz wird alljährlich wieder heiß diskutiert. Falls ihr noch auf der Suche nach euren perfekten, naturkosmetischen Kandidaten seid, findet ihr hier und hier ausführliche Testberichte.
Über ein nettes Video vom BR zum nebenbei schauen bin ich neulich auf Youtube gestolpert: hier widmet man sich – anfangs recht unbedarft – der inzwischen nicht mehr ganz taufrischen Frage, ob Naturkosmetik besser als konventionelle Kosmetik sei. Meiner Meinung nach muss das jeder selbst für sich entscheiden, dennoch fand ich das Video interessant – vor allem den Aspekt des selbst herstellens von Kosmetika, welches auch mein Projekt für das Wochenende sein wird – bei den derzeitigen Temperaturen muss ich die Inhaltsstoffe vermutlich nicht einmal auf den Herd stellen, um sie zu verflüssigen 😀

Wer nicht selber rühren möchte, findet auf dem Markt eine Vielzahl toller, unterstützenswerter Marken. Eine davon ist zum Beispiel Amo Como Soy. Ich habe selbst noch einen unangerührten Cremetiegel hier, da mir die Textur eher im Winter zu meiner Haut zu passen scheint, aber die Geschichte hinter der Marke scheint schon einmal sehr sympathisch – mehr über die Pflegelinie mit Selbstliebe-Affirmationen gibts ebenfalls bei Ida zu lesen.
Und zuletzt gibt es nochmal was zu hören: Daria von A Mindful Mess stellt in ihrem Podcast die Frage nach nachhaltigem Palmöl und geht dem Ganzen sehr fundiert auf den Grund. Finde ich richtig klasse, denn nicht, nachdem ich zuletzt „Die grüne Lüge“ gelesen habe, bin ich geneigt, Palmöl komplett abzulehnen. Einen Rohstoff zu nutzen, für den Natur und Mensch derartig ausgenutzt werden, kann nicht gut sein. Den einzigen Kritikpunkt, den ich sehe, ist die Verschiebung des Problems auf einen anderen Inhaltsstoff, wenn die Zahl der Boykottierer steigt… wie seht ihr das? Habt ihr euch mit der Palmöl-Problematik auch schon auseinandergesetzt?
Hier gibt’s gleich zwei Magazine zu lesen: den Conscious Closet Guide sowie die erste Ausgabe des Conscious Club Magazin, zwei wirklich lohnenswerte und hübsch aufbereitete Zeitschriften.
Wie man erfolgreich sein Nebenprojekt – zum Beispiel einen Blog – mit einem Vollzeitjob vereinbart, erzählt uns Mia von Hey Lila Hey. Auf My Green Closet gibt’s – passend dazu – einen tollen Post, warum Brands Blogger wertschätzend bezahlen sollten, statt nur Produkt-Samples zu stellen.
Gerade beschäftige ich mich viel mit Themen um den Bereich „New Work“. Digitalisierung und Automatisierung verspricht eine Reduktion der Arbeitszeit und auch die so oft bemühte „Generation Y“ setzt verstärkt auf Selbstverwirklichung und Sinnsuche statt aufs Anhäufen von Geld und Statussymbolen. Liest man so. Was ich allerdings in meinem Umfeld mitbekomme, ist eher das klassische Bild mit Überstunden und Erreichbarkeit nach Feierabend – und das auch weit außerhalb der Führungsetage 😀
Wo soll es hingehen, wie soll es weitergehen, welche Möglichkeiten gibt es, eine angemessene Rente zu erwirtschaften, ohne sich jetzt in ein 40, 45-Stunden-Korsett zu pressen? Die Zeit berichtet zum Beispiel, das Hobbys zum reinen Vergnügen immer mehr verschwinden und totoptimiert werden. Die Süddeutsche hingegen stellt das Modell „FIRE“ vor – financal independence, retire early. Zu deutsch: jetzt ordentlich ranklotzen und langfristig mit einem gemäßigten Lebensstandard, aber viel Freizeit leben. Auch spannend! Habt ihr schon einen Plan, wie ihr eure langfristige Lebensgestaltung hinsichtlich Arbeit angehen wollt?

Anderes Thema, auch spannend, und würde ebenso gut oben in den Nachhaltigkeits-Bereich passen: der Artikel „Viktorianer des 21. Jahrhunderts“, in dem es darum geht, dass es Eliten und Klassengesellschaften sehr wohl nach wie vor gibt – nur statt strikter Geschlechterrollen und sexueller Prüderie in Form von Yoga-Stunden und Bio-Lebensmitteln. Gewagte These, aber mit wahrem Kern…
Und last, but not least: den Blog von Jenni finde ich ja ohnehin von vorne bis hinten absolut lesenswert und es gibt glaube ich auch keine Linklove ohne sie. Dieses Mal hat mich ein Artikel zum Thema Introversion und Hochsensibilität besonders gepackt. In einer Gesellschaft, die laut ist, immer online und immer präsent, ist es schwer, sich nicht als Außenseiter zu betrachten, wenn man seine Ruhepole braucht und die Frage nach „Was hast du denn am Wochenende gemacht?“ prinzipiell ungern beantwortet – weil lesen, basteln, kochen irgendwie nicht als ausreichende Freizeitbeschäftigung angesehen wird, zumal man dafür ja auch nicht das Haus verlassen muss…