Was war online los im Mai? Gefühlt irgendwie recht wenig – was aber auch daran gelegen haben mag, dass ich selbst nicht soviel Zeit für Bloggerei und das Online-Rumtreiben gefunden habe. Dennoch: hier ein kleiner, aber feiner Best-Of Auszug aus meiner persönlichen Filter Bubble. Lasst mir auch gerne da, was ihr gelesen habt und was euch beeindruckt hat!
Das sz-Portal jetzt.de nähert sich auf ungewöhnliche und ganz andere Art dem Thema Minimalismus an und unterstellt, „uns Millenials wäre Besitz gar nicht mehr wichtig“ – und zwar aus dem Grund, weil wir ihn uns ohnehin nicht mehr leisten könnten. Minimalismus also als elegante Lifestyle-Lösung für eine Kompensation, einen Selbstbetrug? …ich glaube ja nicht.
Es hilft, sich einzureden, dass man Dinge, die man nicht erreichen kann, gar nicht erst haben wollte.
Über unser Verständnis von Konsum dreht sicht auch ein enorm-Artikel über diktierte Freiheit. Unendliche (Konsum-)Weiten, unendliche Möglichkeiten. Was der Philosoph Immanuel Kant mit der Bio-Banane zu tun hat, ist absolut lesenswert.
Beide der folgenden Artikel könnte man im Prinzip auch unter „Blogging Business“ einordnen, diesmal überschneidet es sich etwas.
Beautyblogger: sind die denn alle bescheuert (und oberflächlich)?! Manchmal ist es hilfreich, sich das eigene Hobby mal aus der Sicht anderer Menschen anzugucken – oder durchzulesen. „Hunderttausende folgen abfotografierten Drogerie-Artikeln“, so die durchaus reißerische, aber nunmal wahre Überschrift eines Artikels auf Online Marketing Rockstars. Ja, nun. Hunderttausende mögen eben schöne Bildchen auf Instagram. Wo das Ganze noch hinführt, ist dennoch fraglich.
Und wenn man hunderttausende Drogerie-Artikel fotografiert, muss man hunderttausende Drogerie-Artikel besitzen. Und das ist ziemlich dämlich – egal, ob man nun einen nachhaltigen Blog betreiben möchte oder einen „ganz normalen“. Michaela von „Natürlich schöner“ schreibt über den Sinn und Unsinn vom Kosmetika-horten und schlägt damit genau in eine Kerbe, die auch mich sehr beschäftigt.
Eine ausführliche Übersicht rund um alle Neuheiten auf dem NK-Beauty-Markt findet sich bei der Schwarzen Schönheit.
Jenni schreibt darüber, wie man nachhaltig Kleidung aussortiert (und macht dabei sooo hübsche Fotos von ihrer Kleiderstange 🙂 ). Wer tiefer in das Thema „Fair Fashion“ eintauchen möchte, dem lege ich den Wardrobe Revolution Guide ans Herz – ein mit viel Liebe und Engagement gestaltetes, kostenloses ebook von einigen Bloggerinnen, deren erklärtes Ziel es ist, ihre on- und offline Kleiderschränke fair, nachhaltig und transparent zu gestalten. Schönes Teil!
Auf dem Blog von Mirjam, die aus meiner Heimatstadt stammt und außerdem auch was mit Grafik macht und äußerst unterhaltsam schreibt, treibe ich mich in letzter Zeit eh gern rum – aber besonders ihren offenen Mecker-Brief an Instagram fand ich richtig gut – #algoshitmus #nochsoneollecatlady 🙂
Ich bin absolut geflasht und begeistert von der Künstlerin Alexa Meade. Sie schafft Fotos von und mit Menschen, die sie durch gekonnte Anpinselei so nahtlos in die Hintergrundszenerie integriert, dass man kaum sieht, dass es sich um echte Personen handelt. Absolut faszinierend, vor allem auch im Bewegtbild!
https://www.instagram.com/p/BULKbY-BJMa/?taken-by=alexameadeart
Gar keine Zeit für solche Zerstreuungen zu haben, für die schönen Dinge im Leben, und noch nicht mal für die unangenehmen, ist ein echtes Problem. Ständig wird propagiert, man sollte entschleunigen – aber was, wenn man dazu leider gar keine Zeit hat? Eine schwierige Situation – auch für Sabine und den neuesten Beitrag in der Serie Introverts Diary.
Ob Entschleunigung wohl in Fernost besser klappt? Den Kulturschock von der Schwatzkatz fand ich sehr interessant.
Und, um diese überaus elegante Überleitung noch etwas weiterzuführen: einen Kulturschock der etwas anderen Art und Weise und eine ganz neuartige Annäherung an das Thema Rassismus ist dem Film „Get out“ gelungen. Thriller/Dystopie-Fans: Anschauen!
Hashtags wie #selbstliebe und #bodypositivity boomen derzeit – selbst Marken, die ja eigentlich immer zur Selbstoptimierung anregen wollen (sprich: kaufen kaufen kaufen! Für mehr Schönheit, für mehr Beliebtheit, für mehr Erfolg, und meist leider auch in dieser Reihenfolge) sind auf diesen Zug inzwischen aufgesprungen. Durch den kürzlich angelaufenen Kinofilm „Embrace“ ist das Thema auch gerade wieder sehr präsent. Aber:
Wie kann es sein, dass unser eigener Körper gegen uns verwendet werden kann? Das er uns ausschließt oder marginalisiert? Warum ist es wichtiger, dass ich ein hübsches Köpfchen habe, als das, was in dem Köpfchen vorgeht? Wie kann es sein, dass Aussehen einen höheren Stellenwert hat, als Gedanken, Ideen und Träume? Wie hängen meine physische, psychische und emotionale Gesundheit zusammen? Viele Stunden unseres Lebens bringen wir damit zu, unser Äußeres zu striegeln und zu präsentieren, während wir nicht mal ansatzweise so viel Zeit damit verbringen, uns um die Pflege von Gedanken und Seele zu kümmern. Fragen sollen und müssen gestellt werden. Werden sie jedoch nur gestellt, weil es die scheinbar richtigen Fragen an das zu begeisternde Publikum sind, verkommen sie zu reiner Propaganda.
weiterlesen? Im Transform-Magazin. Oder beim Spiegel.
Liebe Kati,
danke dir für den schönen Monatsrückblick – du hast da einige spannende Sachen kuratiert, durch die ich mich jetzt gleich einmal durchklicken werde – nachdem ich von einem viel zu langen Besorgungsausflug in die Stadt wieder zurückbin und ich mir einrede, dass ich um kurz vor vier mit dem ernsthaften Arbeiten für heute auch nicht mehr beginnen muss, ist das die perfekte Lektüre. 🙂
Es freut mich natürlich sehr, dass ich auch unter deinen Lieblings-Links zu finden bin – danke dir herzlich!
Liebe Grüße
Jenni
Von einer ollen Catlady zur anderen ?: Vielen lieben Dank, dass Du mich hier erwähnt hast! Dieser Algoshitmus scheint ja echt mehreren auf den Keks zu gehen … man kann kaum genügend Katzen streicheln, um DAS zu kompensieren 😉
Beim Thema Aussortieren bin ich auch gerade dran. Da kommen mir Deine Link-Empfehlungen sehr entgegen … Ich freu mich schon so aufs WE, dann kann ich mich hier mal ganz gemütlich durchklicken!
Lieben Gruß aus Aux
Miriam