Die klauen unsere Blogs! Blog-Klone und wie man dagegen vorgeht

 

Letzten Freitag fiel ich kurzfristig aus allen Wolken. Eine E-Mail mit dem Betreff „Blogkopie – Betrugsversuch“, die mir eine sehr nette und sehr aufmerksame Dame, die für einen Affiliate-Dienstleister arbeitet, schickte, war Schuld daran…

Das zu lesen, lies mich erst einmal schlucken. Ich erinnerte mich daran, dass Meike vom Blog „Durch grüne Augen“ vor einiger Zeit mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte und bin deswegen doppelt dankbar, dass ich sowohl darauf aufmerksam gemacht wurde als auch für Meikes detaillierte Ausführung, wie man dem entgegenwirken kann.

Wieso ich diesen Blogpost dennoch veröffentliche? Nun, zum einen, damit das Thema an Bekanntheit gewinnt und Betroffene schnell reagieren können, zum anderen, weil durch den Content-Klau, den ich nach diesem Blogpost mit den genannten Schritten unterbinde, dieser Post auf dem ersten Platz auf dem geklonten Blog zu finden ist.
Anleitungen finden sich im Netz bereits zuhauf, auch Gruppen auf Facebook gibt es zum Austausch von Betroffenen, dennoch habe ich mir nochmal zwei eigene Schritte zusammengewurschtelt, um dem Thema Herr zu werden.

Was also genau ist hier passiert?

Alle meine Inhalte – Texte, Bilder, sogar die Adresse im Impressum – wurden und werden 1:1 kopiert und auf eine andere Seite unter anderer URL gespiegelt. Geändert wurde kaum etwas – lediglich die Slideshow oben sowie natürlich sämtliche Social Links fehlen, da das Kopieren hier etwas anspruchsvoller wäre.

Am ärgsten stößt mir auf, dass im Impressum meine Adresse zu finden ist! Zwar hat wohl ein automatisierter Code versucht, alle Namen zu tauschen und mir das Pseudonym „Violetta Stulwski“ zu verpassen, „leider“ hat das aber nicht geklappt, da mit Miri und mir zwei Personen im Impressum stehen.

Nach diesem Prozedere wurde versucht, den kopierten Blog bei verschiedenen Affiliate-Dienstleistern anzumelden, um Einnahmen zu generieren. Durch die aufmerksame Prüfung und Mail der Dame eines Affiliate-Dienstleisters, die ich oben kopiert habe, wurde ich auf das Ganze überhaupt erst aufmerksam. Dementsprechend wird es für Betrüger wohl schwieriger, da diese Masche bekannt ist. Dennoch, irgendwo hat es geklappt, denn wie ihr auf dem Screenshot sehen könnt, ist da ein Werbebanner an der Seite eingebunden.

Obwohl ich glaube, dass hier schnell reagiert wurde, macht micht das Thema stinke-stinke-sauer. Urheberschutzrecht? Mit Füßen getreten. Identitätsdiebstahl, der bei Weitem nicht mehr als Kavaliersdelikt durchgehen kann? Durch die Verwendung von Verschlüsselungsservern im Ausland fehlt hier jegliche rechtliche Handhabe.

 

Wie also geht man mit dem Diebstahl des eigenen Blogs um?

Schritt 1: man liest Meikes Anleitung, die ich wegen Duplicate Content nun hier nicht noch einmal wiedergebe.

Schritt 2: man wütet ein wenig herum, regt sich maßlos auf, vor allem über die eigene Machtlosigkeit, und überlegt sich weitere Schritte. Die beiden, die ich unternommen habe, möchte ich gerne noch zusätzlich mit euch teilen. Sie widmen sich dem Thema „Den miesen Schweinen die Tour vermiesen.“

Um diesen Kopier-Kretins ihre Einnahmequelle unbedingt zu zerstören: findet heraus, woher die Anzeigen kommen, das heißt, welches Affiliate-Netzwerk sie ausspielt. Das geht ganz einfach:

1. Öffnet die Seite im Chrome-Browser. Klickt oben rechts auf die drei Punkte, dann klappt das Meunü auf, das ihr bei mir seht. Beim Hovern über „Weitere Tools“ wählt ihr „Entwicklertools“. Dann öffnet sich rechts die Konsole mit den verschiedenen Code-Schnipseln.
2. Ihr klickt innerhalb der Konsole oben links auf das rechteckige Symbol mit Pfeil. Dann fahrt ihr mit der Maus auf die Anzeige, die ihr zurückverfolgen wollt. Diese färbt sich dann blau, und der Code in der Konsole ändert sich, zeigt euch nämlich genau den Schnipsel für den ausgewählten Bereich. Grau hinterlegt seht ihr nun zwei Links – der erste ist für uns relevant, hieraus können wir das Netzwerk ersehen, welches die Anzeige ausspielt. In unserem Fall ist das ad.zanox.com/ppc/… Ad = Anzeige; PPC steht hier für Pay per Click = Affiliate.
Kopiert das Ganze mitsamt der angehängten ID in die Zwischenablage. Anschließend könnt ihr das Netzwerk googlen. Zanox gehört zu Awin, einem der größten. Dieses habe ich unter Angabe des genauen Anzeige-Links mit einer kurzen Schilderung des Sachverhaltes kontaktiert und nachdrücklich darum ersucht, die Seite und deren Betreiber zu sperren. Ich werde diesen Post ergänzen, sobald ich Antwort erhalte.
Meike empfiehlt in ihrer Anleitung, vorrausschauend an alle großen Netzwerke zu schreiben. Auch ein Weg, ich wollte aber doch gerne wissen, woher die Anzeige konkret kommt. Wie sich herausstellt, sogar das gleiche Netzwerk.

 

Des Weiteren ist es möglich, den Fake-Blog mit einem Pop-Up überspielen zu lassen, welches… Der Rest des Beitrags folgt aus Logistik-Gründen später.

6 Comments

  1. Jenni 13. März 2018 at 11:41

    Liebe Kati,
    das ist ja unfassbar, was da passiert ist.
    Dass das ein Schock sondergleichen gewesen ist, kann ich dir gut nachfühlen!
    So viel Liebe und Arbeit und Zeit und überhaupt, die in dem eigenen Baby drinsteckt – und das wird dann alles zusätzlich zur eigenen Identität erstmal dreist kopiert, um damit Geld zu scheffeln.
    Wahnsinn.

    Danke dir für’s Aufklären – und ich wünsche dir, dass die Sache so schnell wie möglich gelöst werden kann!
    Ich drücke dir die Daumen.

    Liebe Grüße
    Jenni

    Reply
    1. Kati 14. März 2018 at 9:57

      Liebe Jenni,
      es ist wirklich unfassbar dreist und unverschämt, aber leider inzwischen fast schon gängige Praxis.
      Ich bzw. mein IT-affiner Freund konnten das Problem aber in den Griff bekommen, ein Artikel-Update folgt, sobald die Zeit es zulässt. Vielen Dank fürs Daumendrücken 🙂
      Liebe Grüße!

      Reply
  2. strawberrymouse 13. März 2018 at 23:39

    Sowas stößt mir immer extrem auf…wie skrupellos Menschen sein können, nur um sich ein paar „Mark“ dazu zu verdienen. Mein Blog wurde bisher noch nicht geklont (manchmal hat ein häßliches Layout ‚was Gutes ;D), aber mein alter Instagram Account gleich 3 Mal gehackt und es ist so frustrierend….
    Ich hoffe sehr, dass alles gut bei Dir ausgeht!

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    1. Kati 14. März 2018 at 9:59

      Ja, es ist wirklich unfassbar. Wie da quasi mit dem „Herzblut“ anderer umgegangen wird… ich denke (aber das sind wilde Vermutungen, ich habe noch nicht recherchiert), dass dein Blog nicht nicht geklaut wurde (toi, toi, toi!) könnte auch an der verwendeten Software im Backend liegen – du benutzt nach wie vor Blogger, oder? Bisher hat es glaube ich vor allem WordPress-Blogs erwischt, vielleicht geht es da einfacher…
      Liebe Grüße!

      Reply
  3. Meike/ Durch grüne Augen 15. März 2018 at 1:44

    Danke für die Verlinkung, liebe Kati!

    Ich als (ehemalige?) Betroffene kann Deine Gefühle sehr gut nachempfinden, es ist so ein massiver, übergriffiger Wahnsinn…

    Nichtsdestotrotz freue ich mich so sehr darüber, dass das Problem wohl erstmal gelöst zu sein scheint und ich bin irre neidisch, dass Du einen IT-affinen Freund hast. 🙂 Ich habe leider keinen in meinem Bekanntenkreis, der mir bei Problemen und Fragen rund um den Blog und WordPress helfen könnte und wurschtel mich da noch alleine durch.

    Hoffentlich bleiben wir von weiteren Klons künftig verschont.

    Liebe Grüße!
    Meike

    Reply
  4. Nancy 15. März 2018 at 22:34

    Liebe Kati,
    dass stelle ich mir auch als Horror vor. Zum Glück wurde ich bisher verschont. Es ist unglaublich, was sich manche Leute herausnehmen. Habe einen angenehmen Abend.
    Liebe Grüße
    Nancy 🙂

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