Und schon ist es passiert – ich werde meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht.
Ich hatte diesen Blog gestartet, weil ich oft das Bedürfnis bemerkte, auf einem anderen Blogprojekt, an dem ich beteiligt bin, mit dem Fokus „Minimalismus“, über andere Leidenschaften von mir zu schreiben, die aber unweigerlich mit Konsum verbunden sind – Naturkosmetik, Magazine, Bücher, generell Papeterie. Das kam mir falsch vor, auch und vielleicht gerade weil ich mich verstärkt mit Produktionsbedingungen uvm. beschäftigt und diese dort thematisiert habe. Daher also ein zweiter Blog – dieser hier.
Und nun?
In meinem Entwurfseditor tummeln sich haufenweise Beiträge. Kalender-Tipps und Reviews (Papeterie-Liebe), Vorstellungen meiner Lieblingsmagazine, DIY-Tipps, eine Low-Waste-Ansätze-Sammlung, Reviews zu verschiedenen Naturkosmetika. Ich gehöre nicht zu den Bloggern, die wirklich planvoll an die Sache herangehen und sich an einen redaktionellen Kalender oder Wochenturnus halten, ich schreibe immer dann, wenn ich gerade in Stimmung bin. Was dazu führt, dass ich lauter halbfertige Beiträge habe, oder Beiträge ohne Fotos, oder Fotoreihen ohne Text.
Außerdem schwierig: wenn ich gerade ein Thema, ein Kosmetikprodukt etc. entdeckt habe, will ich sofort und gleich darüber schreiben. Qualität hingegen kann man nur mit ausreichender Recherche oder auch einem gewissen Testen-und-Sacken-lassen-Zeitraum bieten. Zum Beispiel habe ich über die Jahre einige gute Kontakte zu Herstellen und PR-Agenturen aufgebaut und bekomme ab und an Produktsamples – mit Sicherheit nicht so oft wie die großen Blogger, aber es kommt hin und wieder schon vor. In letzter Zeit erhielt ich von der Cremekampagne, Angel Minerals, i+m Naturkosmetik und der grünen PR-Agentur 70&siebzig tolle Päckchen – gezeigt habe ich aber noch keines davon – und habe zum Teil eines schlechtes Gewissen deswegen, denn die Produkte sind wirklich gut.
Wasser predigen, aber Wein trinken
Wieso? Schnell, schnell, schnell ist hier eigentlich die Devise. Neuerscheinung, Sample kam dann ein paar Tage vor der Markteinführung, schnell reviewen, damit Kaufinteressenten, die sich dann informieren, wenn das Produkt schließlich überall erhältlich ist, gleich auf meinen Blog gelangen. Und kaum hat man ein Produkt oder Thema durch, kommt das nächste. Schnell, schnell.
Durch mein, auch beruflich bedingtes Interesse an SEO und Content Marketing-Bereichen würde ich meinen Blog natürlich gern zur Spielwiese machen und wüsste auch, wie. Die Frage ist jedoch, ob ich dadurch nicht meine weiteren Interessen – tiefergehende Beschäftigung mit einem Thema; Nachhaltigkeit, unterbringen kann. Irgendwie ist es doch ein Fall von Wasser predigen, aber Wein trinken, wenn man „Nachhaltigkeit“ im Titel trägt, aber sogar mehr Kosmetik und Bücher konsumiert als der Ottonormalverbraucher. (Dass das so ist, schiebe ich aber gerade auf meine flammende Liebe für tolles Design und werde mir, nachdem ich die Leseprobe verschlungen habe, am Montag in unserer Buchhandlung dieses Buch bestellen. Ja, wieder ein Kauf, immerhin lokal.)
Wenn man seinen Blog auch als „Business“ sieht, muss man eben zu den ersten gehören, die neue Themen ansprechen – und im kleinen Nischenbloggerkreis steuert man da oft auf die gleichen Dinge zu und andere sind oft schneller als man selbst, und dann denkt man, der Leser will aber nicht den 3. Post zum Thema „XY“ in der gleichen Woche lesen.

Und überhaupt. Eigentlich wollte ich auch nicht soviel und fast ausschließlich über Naturkosmetik schreiben wie bis dato, weil da gibt es schon tolle Blogs von lieben Mädels, die sich damit noch viel besser auskennen als ich.
Ach, ich bin unentschlossen im Moment. Und weil dieser Blog ehrlich sein soll und ich hier einfach schreiben kann, was ich will, veröffentliche ich das nun einfach mal. Vielleicht gibts ja von einem meiner gefühlten 3 Leser (jaaa, das dauert immer, mit den frischen Blogs), sogar ein bisschen Feedback. Sorry, dass dieser Beitrag so gar keinen Mehrwert hat.
Zum Abschluss gibts noch ein bisschen Linklove zum Thema (und weil ich die Embed-Funktion von WordPress, dass aus schnöden Links ansehnliche Kästchen macht, so knorke finde):
http://www.sugarlime.de/naturkosmetik-blogger-vs-nachhaltigkeit/
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Ganz ehrlich, mir geht es derzeitig genauso…irgendwie möchte man Leser erreichen und muss da quasi schnell sein, weil sonst schon alle anderen schon berichtet haben – und man selbst frönt ja seiner Leidenschaft auch gern -, aber andererseits graust es mich z.T. echt, wenn ich die vielen Bilder und Videos zum Unboxing und PR-Samples sehe…Dieser viele Konsum. Ich weiß auch nicht so recht wie ich damit umgehen soll; denn schließlich benutze ich Naturkosmetik eigentlich der Umwelt wegen…
Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
Ja, ich bin mir auch wirklich uneins, mir geht es genauso wie dir. Es ist einfach schwierig, weil Konsum in jeglicher Art und Weise halt auch ein dankbares und nie endendes Thema ist – aus dem Grund gibt es ja auch soviele Review-Blogs… schauen wir mal, wo es in nächster Zeit hingeht, es gibt sicher auch mehrere Blogger, denen es ähnlich geht.
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