
Und weiter geht es mit unserem kleinen Messe-Recap zur Vivaness 2018, diesmal mit Fokus auf Pflege und Trends abseits von bunten Farben:
Trends aus dem asiatischen Markt – Fermentation, Anti-Pollution & Co
Asia-Kosmetik wird eines DER Trendthemen 2018 sein – der kleine Siegeszug, der im konventionellen Kosmetikbereich schon Mitte-Ende 2017 mit Cushion-Produkten und Sheet-Masks begann, ist auch in der Naturkosmetik angekommen. So setzen immer mehr Unternehmen auf Wirkstoffgewinnung durch Fermentation und auch asiatische Rituale wie die 7-Skin-Methode gelangen immer mehr in den Fokus.
Was uns zusätzlich überrascht hat, war die Sache mit den Algen. In der asiatischen Kosmetik sind Algen schon sehr viel länger als Schönheitsgeheimnis bekannt als bei uns. Nun scheint dieses Wissen nach Deutschland zu schwappen, bzw. ausgeprägter umgesetzt zu werden. Dies zeigt sich nicht nur am Inhaltsstoff Alge, den unter anderem Lavera mit einer ganzen Kosmetik-Reihe aufgreift, sondern auch an der wachsenden Anzahl von Sheet Masks und Kosmetik mit ausgezeichneter Anti-Pollution-Wirkung. Algen sind übrigens sind sie auch sehr gesund, wenn man sie isst. Werden Algen die zweite Aloe Vera? Wir sind gespannt!

Haut-Regeneration & Sonnenschutz
Hand in Hand mit Asia-Kosmetik geht auch das Thema Sonnenschutz. Kneipp hat einen Sonnenschutz gelauncht, ebenso gab es bei Eco Cosmetics und Whamisa einiges zu bestaunen.
Whamisa stellte eine ganz neue Produktkategorie vor, die sogenannten „Pacts“. Hiervon gibt es derzeit zwei Varianten: die Organic Flowers BB Pacts sowie die Organic Flowers Sun Pacts. Bei beiden Produkten handelt es sich um ein kleines Kunststoff-Döschen mit Siebträger, welcher auf Druck mit dem beiliegenden Schwämmchen die vom Hersteller empfohlene Menge zum Auftrag freigibt.
Bei BB Pact handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um eine BB-Cream zu Abdeckung von Rötungen und Hautunreinheiten, die langanhaltend sein soll, nicht nachdunkelt und die Poren nicht verstopft sowie gleichzeitig auch pflegt und die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Die wohl spannendste Eigenschaft ist jedoch der ausgelobte Lichtschutzfaktor 50.

Lichtschutzfaktor ist gleichzeitig auch das Stichwort für die Sun Pacts: diese sollen nicht nur für einen ebenmäßigen Teint sorgen, sondern haben ebenfalls LSF 50+. Ein Lichtschutzkomplex aus natürlich gewonenem Zinkoxid reflektiert die schädliche Sonneneinstrahlung ohne chemische Filter und fermentierte Inhaltsstoffe sowie Aloe Vera, Reisextrakt, Traubenkern- und Avocadoöl helfen Hautirritationen vorzubeugen, beruhigen und bewahren vor Umwelteinflüssen. Bei den Sun Pacts wird es ab April 2018 zwei Varianten geben, eine leicht getönte und eine mit etwas extra Glow.
Die BB Pacts wird es ebenfalls ab April in 3 Farbnuancen zu kaufen geben.
Alle Produkte haben wir einmal kurz angetestet und sind vor der Darreichungsform und den Texturen sehr angetan – allerdings stellt sich uns die Frage, ob die wirklich geringe Menge Produkt, die durch ein-, oder wie auf Nachfrage empfholen, zweimaligem Drücken dann auf dem Schwämmchen und schließlich im Gesicht landet, den ausgelobten Lichtschutzfaktor tatsächlich erreichen kann. Eine sehr spannende Neuheit, zumal die Sonnenschutzprodukte nicht weißeln, sondern im Gegenteil sehr angenehm auf der Haut wirken. Kommt auf die „Das testen wir ausführlich!“-Liste.

Eine weitere Neuheit sind die Peeling Finger Mitts, kleine Pads, die über die Finger gestülpt und so im Gesicht verwendet werden können. Sie reinigen schonend, entfernen abgestorbene Hautzellen und pflegen, getränkt in verschiedene hochwertige Inhaltsstoffe, intensiv. Trotz angenehmen Test ein Produkt, dass für uns persönlich weniger spannend ist – auch wenn die „Mitts“ aus 97% biologischen Inhaltsstoffen bestehen, entsteht hier Müll, den man durch Auftragen eines Peelingprodukts mit den Fingern einfach sparen könnte. Auf dem Bild seht ihr ein einzelnes Pad, oben im Gruppenbild befinden sich die drei verschiedenen Finger Mitt-Sorten in den Tiegeln im Hintergrund. Dennoch, gerade in Zeiten, in denen das Thema Müllvermeidung immer sensibler angegangen wird, vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt für die Markteinführung 🙂 Oder was meint ihr? Angesichts eines Beitrags, dessen Fotos zu 77% aus Plastiktiegeln und -tuben besteht, vielleicht auch Augenwischerei.

Weiter geht es mit den zahlreichen Neuheiten von eco cosmetics. Eine Marke, die in unseren Badschränkchen bisher nicht vertreten war, aber 2018 nicht mehr fehlen wird. Bekannt ist eco cosmetics vor allem für verschiedenen Sonnenschutz-Produkte. Sonnenschutz und Naturkosmetik – das ist, unabhängig von der Marke, immer so eine Sache… die Texturen zu schmierig, zu weißelnd, zu fettig, zogen nicht ein, und so weiter. Doch in den letzten Jahren haben es sich viele Hersteller zur Aufgabe gemacht, Abhilfe zu schaffen, allen voran eco cosmetics.
Besonders ins Auge gefallen sind uns die vielen, neuen Tiegel, die verschiedene Tages- und Nachtcremes enthalten. Sie sind ausnahmslos alle mit Lichtschutzfaktor versehen und beinhalten neben Q10 und Hyaloron, zwei bekannten Feuchtigkeitsboostern mit Anti-Aging-Wirkung OPC. OPC ist ein enorm spannender, natürlicher Inhaltsstoff, der zum Beispiel aus der Weintraube – Kern und Schale – gewonnen werden kann. Er ist das stärkste derzeit bekannte Antioxidans, 18mal stärker als Vitamin C und 50mal stärker als Vitamin E und verdoppelt die Widerstandskraft der Kapillargefäße. Zudem verstärkt es die Festigkeit von Kollagen und unterstützt dessen Aufbau. Klingt super, oder?
Ebenfalls neu sind zwei CC-Creams, die aber leider beide recht dunkel ausfallen: die helle Variante passt bei südlädischen Hauttypen wie Miri, für Kati gab es leider nichts passendes. Die Produkte im Tiegel besitzen außerdem einen innovativen Airless-Dispenser – endlich eine hygienische Lösung für Produkte im Pott! 😉 Michaela von Natürlich schöner zeigt ihn euch hier. Auch hier heißt es: ab auf die Wunschliste, das wird getestet, sobald die Produkte erscheinen!

Traditionelle chinesische Medizin neu verpackt
Im Rahmen einer kleinen, geführten Blogger-Tour lernten wir auch die Marke Master Lin etwas näher kennen. Die Produktriege der chinesischen Kosmetik aus China basiert auf TCM, der traditionelle chinesische Medizin, welche seit Jahrtausenden für Gesundheit und Wohlbefinden, basierend auf dem Gleichgewicht der Energien nach Yin-Yang-Prinzip, steht. Besonders interessant sind dementsprechend die eingesetzten Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem auch Feingold und Perlen-Extrakt gehört. Sicher ein spannendes Thema, dass vor allem Miri, die sehr für den asiatischen Kulturkreis und dessen Traditionen interessiert, begeisterm konnte.
Auch im ersten Praxistest überzeugen die Produkte sehr, Kati ist ziemlich begeistert von der innovativen Bodylotion mit Gold und Rose, die im Auftrag weniger einer reichhaltigen Körperpflege als eher einem flüssigen Serum mit Goldpartikelchen und einzelnen Öl-Tropfen, welches überragend schnell einzieht und pflegt, gleicht. Auch der Gold Balm, den ihr im Foto unten mittig sehen könnt, dürfte gerade in der Erkältungszeit eine schöne Sache sein und mit seinem intensiven Kräutergeruch wohltuend auf den Körper wirken. Ein interessantes, geschichtsträchtiges Konzept in moderner Umsetzung!

Innovative Verpackungslösungen – Low-Waste, Zero-Waste & Co
Eines von Katis besonderen Steckenpferden sind spannende Verpackungslösungen, sowohl unter dem optischen Gesichtspunkt als auch mit dem Plastik-Vermeidungs-Gedanken im Hinterkopf. Die inneren Werte müssen selbstverständlich auch stimmen, doch auch für’s innovative Packaging kann man bei ihr leicht Pluspunkte sammeln.
Eine der schönsten Verpackungen der Vivaness fand sich bei der französischen Marke Beauty Garden. Hier setzt man auf recyceltes Glas, von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ummantelt und mit pflanzlicher Farbe bedruckt. Inspiriert von der Natur baut das Team von Beauty Garden im Herzen Frankreichs seine Pflanzen für die Kosmetiklinie selbst an – ganz ökologisch. Beauty Garden arbeitet mit biozertifizierten und biologisch abbaubaren Rohstoffen, die Kosmetikline trägt das Gütesiegel von NaTrue. 95% der Inhaltsstoffe sind bio und werden zum Teil intern sogar strenger reglementiert als sämtliche teuren Siegeln das vorschreiben würden, wie uns der sympathische österreichische Distributor am Stand erzählte. In Deutschland sind die Produkte bisher leider nur sehr vereinzelt online beziehbar. Schauen wir mal, ob sich das nun im Messenachgang vielleicht ändert 😉
Haarseifen finden sich in der Naturkosmetik zuhauf, festes Shampoo hingegen eher selten, man kennt es vor allem von Lush. Dabei ist es eine wirklich schöne und nahezu komplett müllfreie Alternative zu Flüssig-Shampoos in Plastikflaschen. Auf der Vivaness stellte der Hersteller jolu aus Mecklenburg-Vorpommern, der auch Seifensiede-Kurse anbietet, 4 verschiedene Varianten vor, die jeweils Brokkolisamenöl enthalten, ein toller Inhaltsstoff für Haarpflege generell.
Im Bereich Naturkosmetik-Deos hat sich gefühlt einiges getan: eco cosmetics hat eines gelauncht, das ihr oben schon sehen konntet, ebenso Acorelle und viele, viele weitere.
Besonders spannend fanden wir jedoch zwei alte Bekannte, die Kati hier schon getestet und miteinander verglichen hatte: nämlich die Varianten von Ben & Anna sowie i+m. Konnten Ben & Anna im ersten Praxistest noch nicht ganz überzeugen, haben sie inzwischen doch schon gewaltig aufgeholt: neben wirklich sehr gut duftenden Sorten ist es vor allem die innovative Verpackung, die der Marke eine Nominierung am Vivaness-Novelties-Stand einbringen konnte: komplett plastikfrei und somit #zerowaste, einfach klasse!
Sehr gefreut haben wir uns auch über die neuen Sorten bei i+m. Die im letzten Sommer herausgebrachte Deocreme-Variante „Tausendschön“ konnte bereits überzeugen und hat nun Zuwachs bekommen. Fans der „Madame Inge“-Pflegeserie dürfen sich freuen! Der fein-pudrige Duft wurde hier neben einer zitrisch-frischen, einem würzig-frischen Unisex-Duft und einer unbedufteten Sensitiv-Variante aufgegriffen. Erhältlich sind die Deo-Cremes, die durch den Plastiktiegel mit Metalldeckel ebenfalls im #zerowaste-Bereich anzusiedeln sind, ab März 2018.
Die ganz junge Marke Hands on Veggies, die zu Pure Skinfood gehört, greift gleich zwei spannende Trends auf: sowohl die eingangs beschriebene Fermentation zur konzentrierten Gewinnung von Inhaltsstoffen als auch eine innovative Verpackungslösung: die Tuben werden aus bio-basiertem Kunststoff aus Zuckerrohr hergestellt und sind somit natürlich recyclebar – und wunderhübsch anzusehen durch die bunten Aquarelle, die aufgedruckt wurden. Zudem setzt die Marke auf Gemüse und Gemüsewirkstoffe statt dem eher üblichen Einsatz von Obst-Extrakten: ob feuchtigkeitsspendende Avocado, adstringierende Artischocke oder die Vitamin C-Bombe Grünkohl. Auf Beautyjagd hat Julia schon einige Produkte testen können und berichtet.
Männer als neu entdeckte Zielgruppe
Allgemein gesagt wirkt es auf uns, als hätten manche Hersteller Männer als gesonderte Zielgruppe vermehrt erkannt. Begonnen hat diese Entwicklung subjektiv mit dem Bart- und Vollbarthype der letzten Jahre – den ich persönlich ja sehr begrüße 😉 – und dem „Männer-Must-Have“ Bartöl. Bartpflegelinien waren und sind die ersten, die stark ausgebaut wurden, doch auch der pflegebewusste Mann als Ganzes rückt stärker in den Fokus der Hersteller.
Benecos hat eine ganze Pflegelinie präsentiert, die einige von euch ab Frühling begeistern könnten. Da Benecos dafür bekannt ist, solide Qualität zu günstigen Preisen abzuliefern, wird vielleicht der ein oder andere Mann sich davon überzeugen lassen können, Naturkosmetik einmal auszuprobieren.

Ebenso gab es im Breeze-Bereich das ein oder andere Start-Up mit Fokus auf Männer-Kosmetika zu entdecken: Oak bietet ebenjene Bartpflegeprodukte auf naturkosmetischer Basis, Green+ The Gent begeistern mit wohlriechender Gesichtspflege… Einen ausführlichen Bericht findet ihr bei Lars von Natürlich schöner. Als kleinen Disclaimer möchten wir noch anfügen, dass es prinzipiell nur in einigen Bereichen sinnvoll ist, irgendwie gegenderte Kosmetik zu verwenden und ansonsten wie gewohnt passend zu den eigenen Hautbedürfnissen zu recherchieren und entsprechend zu kaufen. Gerade als Frau lohnt es sich auch oft, zur ein oder anderen dunkelblauen oder schwarzen „Men“-Tube zu greifen 😉 Genauso, wie man als gemischtgeschlechtlicher Mehr-Personen-Haushalt nicht jedes Produkt doppelt in rosa und blau erwerben muss.
Abschließend noch ein kleines Goodie: von der Marke You&Oil, die Kati bisher vor allem durch ihre ätherischen Duftmischungen begeistern konnten, gibt es auch verschiedene Körper- und Gesichtspflegeprodukte – wir werden testen und berichten 🙂 für euch gibt es solange einen kleinen Rabattcode.
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Das waren sie, die spannendsten Neuheiten, die wir in diesem Jahr auf der Vivaness entdecken konnten. Wir hatten beide sehr viel Spaß und werden uns sicher auch in den nächsten Jahren gerne dort blicken lassen – mit etwas mehr Ruhe (mit dem Bayernticket, welches ab 9 Uhr gilt, kommt man eben doch zu spät an) und besserer Planung, um noch mehr Marken und Menschen, insbesondere auch liebe Bloggerkolleginen, näher kennenlernen zu können 🙂 Nach Hause gekommen sind wir auf jeden Fall mit einem ganzen Sack voll Ideen und Erkenntnissen, von denen ihr auf jeden Fall lesen werdet!
+++ Linklove +++
Bei Kathleen von Frl. Immergrün und Regine von Sonnensprossen findet ihr spannende Posts zum Messegeschehen an sich und der Entwicklung vom Umgang zwischen Unternehmen, Organisatoren und Bloggern – auch für uns, die wir das erste Mal dabei waren, sehr interessant zu lesen.
Dekorative Kosmetik und Henna gibts bei Green Shades of Red (ehemals Mexicolita) zu bewundern.
Ida von Herbs & Flowers war leider krank und hat einen Verteter geschickt – Uwe von der Naturdrogerie berichtet.
Meike von Durch grüne Augen zeigt uns ihre Highlights im Bereich Pflege und Wellness.
Rückblickend eine kleine Vorschau über neue Marken bietet Theresa vom Projekt Schminkumstellung.
Julia von Beautyjagd, vielleicht DIE Instanz, wenn es um Naturkosmetik-Blogs geht, berichtet von vielen Neuheiten.
Fakten, Trends und Eindrücke gibt’s auch von Jess vom Alabaster Blogzine.
Pingback: Durch grüne Augen – Naturkosmetik/Green Lifestyle mit Witz und Herz - Vivaness 2018: Meine Highlights „Dekorative Kosmetik“
Ach, es war so aufregend. :3
Miri sagt übrigens auch: Gebt mir vielleicht bis zum Sommer, dann passt vielleicht sogar die dunklere Nuance der CC-Cream von eco cosmetics. 😉
Liebe Miri, liebe Kati,
ein sehr schöner zweiter Teil mit vielen Hintergrundinfos (: . Von Beauty Garden war ich im letzten Jahr auch begeistert.
Jolu Naturkosmetik finde ich auch sehr sympathisch und auf die neuen Gesichtspflegeprodukte mit SPF von Eco cosmetics bin ich auch sehr gespannt, genauso wie auf Whamisas BB Pacts (: .
Danke auf für’s Verlinken und liebe Grüße.
Pingback: Vivaness 2018: 5 pflegende Naturkosmetik-Neuheiten, auf die ich mich freue - Green Shades of Red - Naturkosmetik & grünes Leben
Hyaluron und LSF von Eco Cosmetics klingt sehr toll – nur wieso muss das im Tiegel sein? Das ist nicht so hygienisch, aber problematisch wird es vor allem bei instabilen Inhaltsstoffen, sehr schade 🙁
LG Valandriel
Finde ich auch 🙂 Der Tiegel ist mit einer Airless-Technologie versehen, die ich so noch nie vorher gesehen habe, insofern werde ich es da auf einen Versuch ankommen lassen 🙂
Liebe Grüße!
Can’t wait to try out the new Whamisa products with SPF50. <3 I hope they will release in Europe very soon.
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