Bambuszahnbürste, Rasierhobel & Co – Tipps fürs plastikfreie Bad gibt es inzwischen viele. Der meiste Plastikmüll fällt jedoch bei den Verpackungen an, die zum Großteil aus Kunststoff bestehen. Viele Hersteller tüfteln auch an Alternativen, beispielsweise werden Packungen mit Cellulose-Fasern oder aus Zuckerrohr angeboten. Auch Großgebinde und Pfandsysteme sind spannende Optionen.
Ich zeige euch heute einige Alternativen zu verpackten Produkten – nämlich feste Pflegeprodukte und Kosmetika am Stück. Wie immer gilt dabei mein Credo: muss im Alltag ohne großen Aufwand funktionieren, sonst macht es keinen Sinn. Neben der nachhaltigen Verpackung haben feste Produtke oft einen weiteren Vorteil: sie sind sehr ergiebig. Ein Shampootaler kann bis zu 3 Flaschen Shampoo ersetzen, ein Stück Seife sogar noch mehr. Weil sie kaum Wasser enthält, bietet sie konzentrierte Reinigungsleistung, quasi auf kleinster Fläche.
Fürs Haar: festes Shampoo & Conditionerbars
Festes Shampoo
Verschiedene Shampoobars habe ich euch bereits in einem eigenen Post vorgestellt und verglichen. Inzwischen gibt es immer mehr Hersteller, die auf die meist nur in Pappe oder Papier gepackte Alternative setzen. Auch der Umstieg fällt leicht, denn im Gegensatz zu Haarseifen ist Haarshampoo genauso unkompliziert in der Anwendung die flüssiges aus der Flasche. Mein Favorit ist nach wie vor der Shampootaler von Liebevoll Naturkosmetik, derzeit in der Sorte „Limona“. Es schäumt gut auf, reinigt sehr gut, reizt die Kopfhaut nicht und sorgt für angenehme Griffigkeit und Volumen.
Beautkubes „Conditioning Hair Mask“

Die Beautykubes sind relativ neu auf dem Markt und werden, glaubt man Nutzerreviews auf Instagram & Co, als „der Sh*t“ gehandelt. Deswegen habe ich mir die Conditioner-Cubes mal näher angesehen. Preislich liegen sie bei 12,90€ für 100 Gramm (=27 Würfel), sind also nicht gerade günstig. Ein Würfelchen reicht, je nach Haarlänge, für ein-drei Anwendungen. Zum Verreisen sind die kleinen Würfelchen natürlich ideal, deswegen kamen sie auch zunächst dort bei mir zum Einsatz. Was ich klasse finde: Shampoo, Conditioner und Gesichtsseife passen in ein kleines Döschen. Eine ähnliche Platzersparnis hat man sonst nur bei Probesachets! Zudem wird auch die reglementierte „Flüssigkeits-Höchstmenge“ nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Soweit, so gut! Wie machen sich die Quader in der Anwendung? Zum Einarbeiten ins Haar bricht man ein Stückchen ab – was nur geht, wenn der Quader bereits etwas durchgeweicht ist. Dann vermengt man ihn in der Hand mit etwas Wasser zu einer conditionerartigen Paste. Leider klappte schon das nicht so richtig. Die Masse wurde nicht homogen, sondern bröselig. Schafft man es dennoch irgendwie, die Pflege ins Haar zu geben, macht sie ihren Job ganz ok. Die Kämmleistung wird leicht verbessert. Das Haar wird leicht gepflegt. Zusätzlich muss man beim Ausspülen aufpassen, alle Bröckchen zu erwischen. Mir ist das einmal nicht gelungen, als es schnell gehen musste – mit dem Ergebnis, dass ich einen strähnigen Hinterkopf mit steifen Haarsträhnen hatte. Ihr merkt schon: so richtig begeistern kann mich der Conditioner nicht.
Lush Conditioner „Sugar-Daddy-O“
Ein weiteres Produkt, das ich getestet habe, ist der dunkelblaue, wachsig anmutende Conditioner von Lush. Ein festes Stück, das an Seife erinnert. Kleiner Disclaimer: Lush ist keine Naturkosmetik, ich schaue nur hin und wieder gerne wegen der guten Verpackungslösungen dort vorbei.
Beim Check der Inhaltsstoffe bin ich zunächst über das enthaltene Polyquaternium gestolpert. Beim INCI-Schnellcheck verlasse ich mich gerne auf mein eigenes, natürlich lückenhaftes Laien-Wissen, denn Apps wie Codecheck vertraue ich nur bedingt. Das liegt vor allem daran, das beim Einscannen des Produktcodes oft mehrere passende Produkte angezeigt werden, weil es verschiedene Formulierungen gibt. Zudem funktioniert beispielsweise auch der einstellbare Mikroplastik-Alarm nicht ganz sauber. Wie dem auch sei: Polyquaternium = Mikroplastik, so war mein Wissenststand. Und ich wunderte mich. Ein Unternehmen wie Lush, das auf Plastik bei der Verpackung verzichtet, setzt es dann als Inhaltsstoff ein? Ich habe mich an die Pressestelle gewandt und ausführlich Antwort bekommen.
INCI-Check: ist Polyquaternium IMMER ein Mikroplastik?
Tobias von Lush: Polyquaternium ist ein antistatischer Inhaltsstoff. Shampoo hinterlässt eine negative Ladung auf dem Haar, die es schwierig machen kann, es zu bändigen. Die Funktion von Polyquaternium besteht darin, stattdessen eine positive Ladung auf das Haar aufzutragen, wodurch es leichter zu Bändigen und leichter kämmbar ist. Das Polyquaternium, das wir verwenden, ist Saflor und wird aus Kokosöl und Mais gewonnen.
Als weiterführende Erklärung und zum Vergleich:
Polyquaternium ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene quaternisierte Polymere auf synthetischer oder auch natürlicher (meistens Polysaccharide) Basis.
Beispielsweise sind Polyquaternium-10 und Polyquaternium-24 auf Cellulosebasis . Ein vergleichbares Polysaccharid (Haarguar) wird auch in der Naturkosmetik verwendet.
Im Gegensatz dazu läuft Polyquaternium-7 unter Mikroplastik, was wir ablehnen und nicht verwenden würden.
Wir markieren natürliche Inhaltsstoffe in grün und synthetische in schwarz auf der Ingredientsliste jedes Produkts. Jeder Kunde soll auf Anhieb sehen, was er in der Hand hält. Es ist korrekt, dass sich der Anteil natürlicher Inhaltsstoffe in den letzten Jahren bei uns erhöht hat und wir auf die Kraft der selbstkonservierenden Eigenschaften von z.B. Honig, Salz etc. setzen, aber wir möchten vor allem ein sicheres und effektives Produkt bieten. Wir arbeiten Schritt für Schritt an der Neuformulierung der Produkte, bei denen synthetische Inhaltsstoffe ersetzt werden.
Sehr interessant zu wissen! Und es stellt uns Ottonormalverbraucher und Nicht-Chemiker wirklich vor eine Herausforderung, wenn wir nun ergänzend zum Namen auch noch die Ziffer angucken müssen – puh!
Ich habe noch einmal nachgefragt – und zwar bei Maike von missdeclare.com, die als Chemie-Studentin schon seit einiger Zeit über Hautpflege & Inhaltsstoffe bloggt. Hierzu habe ich Maike das Statement von Lush weitergeleitet und sie gefragt, ob sie einem Laien wie mier erklären kann, wie ich diesen Inhaltsstoff künftig ordentlich in natürlich/nicht natürlich vorkommend einordnen kann:
Maike: generell handelt es sich bei Polyquaternium um eine Gruppe von antistatischen und filmbildenden Stoffen, die man vor allem in Shampoos gerne findet. Es gibt über 90 unterschiedliche Polyquaternium-Verbindungen, die eben durch unterschiedliche Ziffern unterschieden werden, z.B. Polyquaternium-1, Polyquaternium-10 etc.
Polyquaternium ist laut INCI eine Bezeichnung für komplexe quartäre Ammonium Verbindungen, das heißt, Dass alle vier Wasserstoffatome des Ammoniumions (NH4+) durch organische Reste ersetzt sind und die Verbindung so eine positive Ladung besitzt, also kationisch ist.
Aber wie schon geschrieben, gibt es jede Menge Polyquaternium-Verbindungen, die auch in Kosmetika eingesetzt werden:
Polyquaternium 1 bis Polyquaternium 42 wirken als Antistatikum und Filmbilner,
Polyquaternium 45 und 46 wirken als Antistatikum, als Filmbilnder und als Haarfixiermittel und
Polyquaternium 47 wirkt als Filmbilnder, als Haarfixiermitel und Haufpflegemittel.
Polyquaternium 7 enthält in geringen Mengen Acrylamid (Stellungnahme von BfR), also ein Amid, bei dem noch nicht geklärt noch ausgeschlossen ist, dass es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Acrylamid und Krebserkankungen gibt. Acrylamid entsteht übrigens auch oft in unseren tägliche Leben, nämlich wenn bei der Maillard-Reaktion Stärke überhitzt wird, z.B. beim Braten, Backen oder Grillen – oder beim Frittieren von Pommes – deswegen sind die Pommes jetzt, wenn wir sie irgendwo bestellen nicht mehr so knackig, da sie wegen der Entstehung von Acrylamid nicht mehr so heiß frittiert werden dürfen.
Aber zurück zum Mikroplastik, dieses erkennt man meistens durch das Vorkommen von „poly“ im Namen, also Polyethylen, Polyurethan, Acrylates Copolymer, usw., aber auch Nylon gehört in diese Gruppe.
Bei den Polyquaternium muss daher erst einmal unterschieden werden, also welche Ziffer es trägt, um genauere Aussagen zu treffen.
In diesem Paper findest du Tabellen, in denen nochmal die Herkunft von Stoffen geklärt ist. Polyquaternium-10 hat beispielsweise pflanzlichen Ursprung. Auch bei Wikipedia ist eine unvollständige Liste, wo neben den Ziffern noch die „Chemische Identität“ steht. Polymere sind hier mit „polymer“, „poly“ „copolymer“ beschriftet.
Zudem habe ich noch einen Bericht von Greenpeace gefunden, wobei ich hier nochmal die Quellen checken würde, die sich zu Polyquaternium äußern.
Polyquaternium ist also etwas komplexer, aber vielleicht helfen dir die Links und meine Ausführungen ja weiter 🙂
Wir können also festhalten: für den Laien ist es tatsächlich eine ziemlich schwierige Kiste. Manche Naturkosmetik-Nutzer lehnen es daher komplett ab. Auch ich bin unentschlossen und würde im Zweifelsfall lieber darauf verzichten.
Nun aber noch kurz zum Conditioner an sich: ein ungewöhnliches Produkt. Wie ich eingangs schon geschrieben habe, fühlt er sich eigentlich an wie ein großer, wachsiger Block. In der Anwendung streiche ich ihn einige Male über die Haarlängen, „rubbele“ zum Teil auch ein wenig, um etwas Produkt ins Haar zu bekommen. Das finde ich aufgrund der mechanischen Belastung nicht so dufte. Der Duft selbst ist aber, wie gewohnt bei Lush, außergewöhnlich und wirklich schön: Veilchenblatt Absolue, Rose und Bergamotte duften herrlich blumig. Auch die Wirkung ist, trotz nicht spürbarer Abnutzung des Blocks, wirklich beachtlich und hinterlässt gut kämmbares Haar. Mein Kriterium Nummer Eins bei einer Spülung! Zudem beschwert er feines Haar nicht, ist also nicht besonders reichhaltig und pflegend. Er basiert auf Leinsamenaufguss (vielleicht spannend für die Curly Girls unter euch?) sowie Kakaobutter. Ich schätze mal, ich werde noch gut ein Jahr oder auch länger mit dem Condi-Block pflegen können.
Für den Körper: Seife, Bodybutter & festes Deo

Bei der Körperpflege umzusteigen, ist vergleichsweise easy: Seife is nahezu überall erhältlich und dank tausenderlei verschiedener Variation dürfte auch für jeden etwas passendes zu finden sein. Durch die Vielzahl an verschiedenen Ölen findet sich für jedes Haubedürfnis etwas passendes. Manche kommen mit dem ph-Wert von Seife nicht zurecht. Dieser liegt zwischen 9 bis 11, der ph-Wert unserer Haut liegt dagegen im sauren Bereich zwischen 4,5 bis 5,8. Für gesunde Haut stellt dies allerdings kein großes Problem da, sie kann den Säureschutzmantel innerhalb etwa einer Stunde wieder aufbauen. Wer gesunde Haut hat, kann daher Seife für Gesicht, Körper und Hände benutzen. Bei Menschen mit sensibler, irritierter oder sehr trockener Haut funktioniert es hingegen nicht so einfach. In diesem Fall sollte man lieber zu sog. Syndets, seifenfreien Waschstücken, greifen. Ein Tipp, um Irriationen vorzubeugen: nicht den ganzen Körper einzuseifen, sondern nur da, wo Reinigung notwendig ist. Ich nutze dazu liebend gerne das kleine Schwammkissen von Rossmann. Es hat eine Schlaufe für die Hand und die eigentliche Seife wird in das Kissen gelegt, dadurch wird nichts verschwendet und man kann selbst kleinste Reste aufbrauchen, die dabei einen ganz famosen Schaum bilden.
Bei den Seifen selbst teste ich immer mal wieder neues, es gibt soviele tolle Düfte und Variationen, und auch durch enthaltene Öle können Seifen mal mehr, mal weniger reichhaltig sein. Gerade dusche ich mit der in der Drogerie erhältlichen Seife von share. Diese Marke bietet nicht nur einige feine Körperpflege-Produkte, sondern auch Wasser und Müsliriegel mit einem tollen Konzept an: für jedes hier gekaufte Produkt wird dasselbe Produkt in einer Krisenregion gespendet. Eine feine Sache. Und auch die vegane, palmöfreie Vanille-Patchouli-Seife auf Basis von Oliven- und Kokosöl weiß zu begeistern. Sie bildet einen feinporigen, cremigen Schaum und ausreichend Pflege für die heißen Sommertage. Der Duft ist übrigens weder zu süß noch zu mottenkugelig, sondern einfach angenehm. Ich hab nämlich eigentlich eine kleine Aversion sowohl gegen Vanille als auch Patchouli 😀
Festes Deo findet sich in unheimlich erbiegiger Form ebenfalls bei Lush. Ein ausführliches Review dazu findet ihr hier. Auch Lamazuna bietet festes Deo in einer Pappverpackung an.
Ebenfalls bei Lamazuna gibt es feste Bodybutter – mein Stück ist jedoch von Lima Cosmetics und stammt aus dem Vegan Beauty Basket. Auch hier bin ich erstaunt von der enormen Ergiebigkeit! Und es riecht sooo unglaublich gut nach Kakao! Das hübsche Flöckchen besteht aus Kakaobutter, Kokosöl und ein wenig Kakaopulver und riecht derartig lecker, dass man am liebsten reinbeißen würde. Stattdessen wird der Block aber auf die Beine – oder die anderen einzucremenden Körperteile gelegt – bis er leicht anschmilzt und sich so dann gut verteilen lässt. Es ist eine sehr reichhaltige Pflege, die ich vor allem an kälteren Tagen benutze. Daher darf die Bodylotion jetzt im Moment auch gerade Pause machen. Eine leichtere Alternative für den Sommer suche ich gerade noch.
Fürs Gesicht: Gesichtsseife & Gesichtsserum
Beim Thema Gesichtsreinigung mit Seife verhält es sich ähnlich wie beim Körper: manch einer kommt mit Seifen und derem ph-Wert wunderbar zurecht, manch einer verträgt sie nicht. Ich selbst nutze seit vielen Jahren fast ausschließlich (Salz-)Seife fürs Gesicht. Das war sogar mein erster Berührungspunkt mit Naturkosmetik, wenn ich mich richtig erinne 🙂
Deswegen habe ich im Laufe der Zeit auch schon einige Gesichtsseifen näher vorgestellt: Aleppo- und Aktivkohleseifen für eher trockene und eher fettige Haut, Salzseife, die auch für Sensibelchen geeignet ist (unter Vorbehalt, siehe Einleitung), oder auch Seifen im High-End-Bereich mit Bambus von Binu.
Derzeit benutze ich ein Exemplar von I want you naked, einer regionalen Marke aus München. Die Seifen haben zwar einen wirklich gesalzenen Preis, sind in der Wirkung aber richtig toll: die oben gezeigte Sorte reinigt gründlich und antiseptisch mit Meersalz, während Sheabutter der Trockenheit entgegenwirkt. Mag ich sehr! Das Packaging ist zudem 100% aus Pappe und auch geschenke-tauglich: es ist quasi eine kleine „Schublade“ zum Aufziehen. Auch die Seifenschale aus Travertin auf allen Bildern stammt von der Marke.
Neu und noch nicht von mir getestet, aber vielleicht eine Alternative für Nicht-Seifenfreunde: es gibt auch ein festes Gesichtsreinigungswölkchen von Lamazuna mit SCI als waschaktivem Tensid.. Generell ist die Marke für Zero Waste Fans eine gute Anlaufstelle.
Hier hab ich auch meine Lieblings-Aufbewahrung, trocken und geschützt für Seifen in der Dusche entdeckt. Das Becherglas: Seife(n) rein, Deckel drauf, umgedreht hinstellen, fertig! So können sie abtropfen und sind vor weiterer Feuchtigkeit „von oben“ geschützt. Das funktioniert natürlich nur, wenn man eine Duschablage hat, aus der auch Feuchtigkeit abfließen kann.
Verpackungsfreie Gesichtspflege: Lush „Full of Grace“ Gesichtsöl
Beim letzten Lush-Besuch hab ich mich nicht nur vom Conditioner locken lassen, sondern auch von einer mir bis dato unbekannten Kategorie: der festen Gesichtspflege! Lush bietet inzwischen einige Pflegeprodukte am Stück an. Andere Firmen, die das anbieten, sind mir nicht bekannt, und da bis auf die Beduftung sogar alle Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind, habe ich bei „Full of Grace“, einem nackten Gesichtsöl, zugeschlagen. Ich nutze das auf Murumuru- und Cupuacubutter basierende Stück aber eher als Serum. Dazu lasse ich es nach der Reinigung sanft über die Gesichtshaut gleiten, bis es sich etwas erwärmt und auf der Haut zurückbleibt. Es pflegt reichhaltig, ohne dabei zu fettig aufzuliegen, und zieht auf feuchter Mischhaut innerhalb von ca. 30 Minuten vollständig ein. Portobello-Pilze versorgen die Haut mit Vitaminen und Mineralien, blaues Kamillenöl und Kalaminpulver beruhigen die Haut und regulieren zusätzlich die Talgproduktion. Mag ich sehr gerne und auch die Inhaltsstoffe sprechen mich wirklich an. Hier kann ich mir sogar einen Nachkauf vorstellen. Es gibt auch Toner Tabs zum Selbstauflösen und verschiedene feste Reinigungsprodukte.
Dekorative Kosmetik: unverpackte Highlightersticks & mehr von Lush
Den Bereich der dekorativen Kosmetik möchte ich hier nur ganz knapp anschneiden, denn das würde den Rahmen sprengen. Inzwischen gibt es einige Hersteller, die auf Refill-Systeme und Umverpackungen aus Pappe oder Bambus setzen.
Komplett „nackten“ Produkte hingegen bin ich bisher nur bei Lush begegnet, und auch dort leider nur online. Ob Concealer, Foundation, Lippenstift oder Highlighter – hier gibt es viele Produkte lose, nur mit einer kleinen Wachsschicht zum festhalten.
Auch hier handelt es sich nicht um reine Naturkosmetik, die Inhaltsstoffe sind aber zumindest vegan und crueltryfree sowie frei von Silikonen, Parabenen und Mikroplastik.
Ich habe mir einen der Concealer und einen der Highlighter-Sticks näher angeschaut. Während ich den Concealer recht gut finde, gefällt mir der Highlighter leider nicht so sehr. Auf dem Swatch wirkt er fein und schimmerned, aufgetragen im Gesichts zeigen sich jedoch grobe Glitzerpartikel in pink – das ist mir zu dolle. Lary hat den gleichen Highlighter getestet und zeigt ihn euch auch aufgetragen. Auch ihr glitzert er zu doll.
Kati: Eure festen Kosmetik-Linien gibt es derzeit leider nicht stationär zu kaufen. Gibt es einen Grund dafür, plant ihr das zu ändern? Gerade hier wären Tester und das Ausprobieren vor Ort sehr sinnvoll.
Tobias von Lush: Abgesehen von den festen Foundations bieten die dekorativen Kosmetikprodukte im Unverpackt, also Naked Shop am Berliner Alexanderplatz an. Bei den Foundations stellen wir eine genaue Anleitung bereit, damit unsere Kund*innen das passende Produkt finden. Zudem kann man sich auch telefonisch oder im Chat bei uns informieren. Es liegt uns viel daran, dass jeder ein Produkt erhält, dass gefällt und auch benutzt wird und nicht im Badezimmerschränkchen verstaubt oder zurückgeschickt wird. Das klappt bisher sehr gut.
Derzeit entwickeln wir die passenden Displays für die Shops, damit wir auch die Make Up Linie lokal anbieten können. Es gibt aber noch keinen offiziellen Termin zum Launch in den Shops.
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Alles in allem lässt sich sagen, gibt es einen klaren Vorreiter bei festen und verpackungsfreien Produkten: Lush. Möchte man Naturkosmetik kaufen, muss man unter Umständern etwas länger suchen oder online ordern. Das drückt die Ökobilanz der bestellten Produkte dann etwas. Ich persönlich bin übrigens absolut kein Lush-Fangirl, auch wenn das hier vielleicht so wirkt. Alle Produkte schlichen sich nach und nach unauffällig in mein Kosmetikschränkchen. Das Deostück beispielsweise ist schon gute zwei Jahre alt – im Alltag greife ich doch lieber zu Sticks oder Deocremes. Der Markt an Alternativen zur Plastikflasche wächst jedoch stetig und auch der stationäre, reguläre Handel zieht mit. Allen voran ist die Drogeriekette dm mit dabei, die noch in diesem Jahr ergänzend zum festen Shampoo einen festen Conditioner der Naturkosmetik-Eigenmarke Alverde launchen will.
Ein richtig toller Blogeintrag! Einige Sachen werde ich jetzt auch ausprobieren 🙂 Danke!
Zum Codecheck sagst Du: „Das liegt vor allem daran, das beim Einscannen des Produktcodes oft mehrere passende Produkte angezeigt werden, weil es verschiedene Formulierungen gibt“. Das Problem ist, dass es mehrere passende Produkte mit unterschieldichen INCIs gezeigt werdne, weil da gleiche Produkt von mehreren Anbieter, Hersteller etc. eingetragen wird. Der Hersteller meldet sien Produkt an, das macht aber auch ein „Anonym“ oder Najoba oder noch wer anders. Ändert sich die INCI, so aktualisiert der Hersteller seinen Eintrag…Andere User jedoch nicht. Es lohnt sich also bei „Produktinformationen“ nachzuschauen, wer zuletzt den Beitrag geändert hat 🙂
Ich gebe Dir jedoch recht, dass man nicht allem glauben soll, was bei Codecheck steht.
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