{less waste} Nachhaltige Festival-Tipps

Nachhaltig zero waste festivalDie Festivalsaison hat wieder begonnen!
Anlass zur Freude für alle Fans extatischer Musik-Vergüngungen, Anlass zum Verzweifeln für viele, die der zero-waste-Bewegung anhängen. Aus Plastikverweigerer-Sicht stellt so ein Festival schon mal eine mittlere Katastrophe da – hinterlassen die drei oder vier Tage bei einer Veranstaltung wie beispielsweise Rock am Ring ca. 600 Tonnen Müll. Dem Besucher wird es in vielerlei Hinsicht und oft auch aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht einfach gemacht durch etliche Ver- und Gebote, so sind unter anderem Glasflaschen wegen der Verletzungsgefahr nicht erlaubt. Neuerdings ist sogar nicht mal mehr die Alternative Tetrapack auf dem Konzertgelände zugelassen – doch darum soll es heute gar nicht gehen, sondern um ein paar nachhaltigere Alternativen zum üblichen Festivalverhalten. Klar, in den Tagen kann und darf man auch mal eskalieren – viele freuen sich da ja das ganze Jahr schon drauf – aber muss ja nicht unbedingt immer auf Kosten der Umwelt sein (sowohl menschlich #ichbrauchschlaf – als auch auf die Natur bezogen).

 

Riesenproblem: das Zelt.

Bei Aldi Süd gabs vor zwei Wochen Zelte (Ein- oder Zweimann, ich weiß nicht mehr genau), für schlappe 29,95 Euro. Da tut es nicht weh, das Teil danach stehen oder liegen zu lassen – ist vermutlich eh kaputt, bei dem Preis. Aber wisst ihr, wieviel Müll alleine ein so ein Kunststoff-Teil macht?
Lieber ein ordentliches kaufen, halbwegs pfleglich damit umgehen, und wieder mit nach Hause nehmen. Das empfiehlt sich zwar ohnehin für sämtliche Festival-Gegenstände, aber das man nicht das Beste und Teuerste mitnehmen will, weil eben doch immer was passieren kann, ist auch klar.

Eine sehr coole Alternative ist auch das Kartent. Komplett aus Pappe, komplett recyclebar, wird es bisher aber an die Festivalveranstalter direkt vermietet und kann dort stehen gelassen und anschließend verwertet werden. Aber je mehr Leute Alternativen an die Veranstalter herantragen, desto eher wird das auch flächendeckender etwas! Für den Heimgebrauch kann man es ebenfalls erwerben – oder man fängt eine Nummer kleiner an und investiert in den „Kartent Stool“ statt in einen 8-Euro-Billig-Plastik-Campingstuhl 🙂 Dieser Stuhl zum Beispiel wird aus ehemaligen Kartents gefertigt – Recycling at it’s best.

 

 

Die Verpflegung

Getränke und Bier kommen in Dosen oder Mehrwegflaschen mit auf die Sause. Aber was ist mit dem Essen? Unmengen ein Einweggrills, Fastfood-Verpackungen, Plastiktellern, -bechern und Einwegbesteck lassen sich mit guter Planung zumindest ein bisschen eindämmen. Auf Smarticular gibts einige coole Tipps, was sich an halbtbarer und halbwegs gesunder Nahrung zu- und vorbereiten lässt. Besonders platzsparend verpacken lassen sich die so zubereiteten Gerichte in stapelbaren Blechdosen. Diese sind auch sehr leicht und fallen leer auf dem Rückweg so kaum mehr ins Gewicht – und irgendwie sind sie einfach netter anzusehen als Tupperdosen, die natürlich auch super nutzbar sind. Semmeln, Äpfel oder sonstige lose Nahrungsmitteln lassen sich ideal in kleinen Brot- und Obstnetzen transportieren. Dazu dann noch ein Satz Besteck von daheim mitgenommen, und schon hat man den eigenen Müllberg deutlich reduziert.

 

Festival Hygiene Naturksometik Körperpflege nachhaltig

 

Die Körperpflege

…fällt auf Festivals, je nach eigenem Gusto, ja ohnehin etwas minimalistischer aus. Auf einige kleine Helfer will aber sicher niemand verzichten – bewährt haben sich bei mir vor allem Desinfektionsmittel (obwohl ich sonst absolut kein Bazillenphobiker bin) und Abschminktücher, die notfalls auch für eine kurze Katzenwäsche herhalten können. Beides sind an sich Dinge, die ich nicht so gerne benutze: Desinfektionsmittel❉ ist oft unglaublich aggressiv und reizend, führt zu Hautirritationen und man sollte es möglichst nicht einatmen. Eine schöne Lösung bietet Solvid® : es ist ein mineralisches, umwelfreundliches und nicht toxisches Desinfektions-Produkt, dass zu 100% biologisch abbaubar ist. Das Besondere: durch die spezielle Technologie, die das Unternehmen selbst entwickelt hat, entsteht ein Wirkstoff für viele Einsatzbereiche, der nicht nur umweltverträglich ist, sondern so unbedenklich, dass er sogar zur Trinkwasserentkeimung verwendet wird. Gerade auf Reisen, in der Bahn oder auch in Großraumbüros ist der Wunsch nach Desinfektion oft groß: Einfach schnell ein Gefühl von Sauberkeit und Gesundheit entstehen lassen. Solvid® entfernt rückstandslos Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Sporen und Pilze – Krankheitserreger und Geruchsbelästigung ade. Und das ohne jegliche Nebenwirkungen, Reizungen und mit gutem Gewissen!

Auch Abschminktücher❉ stehen eigentlich auf meiner No-Go-Liste: einmal benutzt, wandert das schwer zersetzbare Teil in den Müll oder gar ins Abwasser und verbleibt dort erst einmal. Muss nicht sein, denn ein Waschlappen hat in Kombination mit einem beliebigen Reinigungsprodukt den gleichen Effekt und für alles andere gibt es ja auch waschbare Abschminkpads. Aber auf Festivals will man das benutzte, verschmutzte Tuch ungern nochmal einpacken und mit nach Hause nehmen. Hier greife ich gerne zu den Tüchern von Natracare – einer Marke, die sich auf mehr Nachhaltigkeit im Bereich (Frauen-)Hygiene verschrieben hat. Wusstet ihr, dass Hersteller von Damenhygieneartikel keine Inhaltstsoffe auflisten müssen? Erschreckend, was so an Chemikalien freiwillig und unwissend im wahrsten Sinne des Wortes „eingeführt“ werden, ihr wisst schon, was ich meine… ein spannendes Thema, aber dazu ein andermal mehr. Die Abschminktücher von Natracare sind jedenfalls das nachhaltigste „konventionelle“ Produkt, dass der Markt so bietet, und daher für mich eine gute Alternative. Verzichtet wird auf Plastik, Parfüms, Farbstoffe, Superabsorber, Kunststoffe und vor allem: Chlorbleichung.

Platzsparend und plastikfrei – unabhängig vom Festivalgang oder der Benutzung zu Hause – sind außerdem Haarwaschseife/festes Shampoo am Stück sowie Deocreme. Zu beiden Produktsorten bin ich eher zwiegespaltener Meinung und greife leider oft auf die koventionellen Lösungen zurück, da sie für mich besser funktionieren. Aber generell sicher eine feine Sache, die jeder mal für sich austesten sollte. Meine Erfahrung zum letzten „Festen-Shampoo-Test“ könnt ihr auf Instagram nachlesen, und was Deocreme angeht, teste ich gerade ein Exemplar von „We love the Planet“❉. Hier kann ich bisher sagen: die Konsistenz ist um Welten angenehmer als bei Wolkenseifen, Ponyhütchen und Co, bei der Wirksamkeit schaue ich noch ein bisschen 😉

 

und sonst so

 

Selber ackern statt massenweise Batterien verbrauchen: Campingleuchten gibts inzwischen recht günstig auch mit Dynamo, zum Beispiel dieses Exemplar von Ampercell. Und damit’s dann dennoch nicht zu hell wird, empfehle ich eine der hübschen Sonnenbrillen von Papp Up – langlebig, kratz- und draufsetzfest und mit einem Gestell komplett aus Holzresten. Noch dazu quasi regional, da handgefertigt in Berlin. Ich hab selbst eine seit eineinhalb Jahen und kann die angepriesenen Eigenschaften nur bestätigen!

Und zum Abschluss noch mein persönlicher Lieblings-Tipp: für das Rumhopsen auf dem Konzertgelände bestens geeignet: ein fancy Jutebeutel-Rucksäckle. Gymbag heißt das wohl höchst offiziell und die gibts auch recht teuer, aber im Endeffekt ist es nur ein Jutebeutel mit Zugbändel dran, gel? Genial an dem Teil: Geldbeutel, Handy, Wasser-Quetschbeutel und Regenjacke passen locker rein, rausgeklaut werden kann nix, weil man merkt, wenn dran gezogen wird, und spürbar ist das Teil kaum. Auf der Collage seht ihr die Luxus-Ausführung von Bidges & Sons, einem kleinen, fairen Hamburger Label, aber ebenso gut kann man aus Stoff oder einem alten Jutebeutel (Pro-Tipp, wenn man keine Nähmaschine hat!) noch schnell last minute einen selbst schneidern.

 

 

Bildnachweis: die Fotos stammen jeweils aus den verlinkten Online-Shops.
Transparenz: die mit ❉ markierten Produkte wurden mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Trotzdem gilt: Dieser Post spiegelt meine eigene und vor allem ehrliche Meinung wider.

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1 Comment

  1. Lary 21. Juni 2017 at 15:41

    Richtig cooler Blogpost!

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