
Hui, schon knapp drei Monate ist es her, dass wir mit der Planung der Küchenrenovierung begonnen haben. Heute zeige ich euch den derzeitigen Stand. Ganz fertig ist die Küche immer noch nicht, ein wenig Feinschliff fehlt noch – so müssen zum Beispiel die Sockelblenden etwas kürzer gesägt werden, da die Küche knapp einen Zentimeter tiefer zu stehen kam als bisher. Auch mein Makramee-Projekt ist noch nicht soweit fortgeschritten, als das ich euch schon etwas zeigen könnte, aber das kommt noch.
Die größte Veränderung war die Versetzung der Küchenzeile von der Außen- an die Innenwand – inklusive neu gelegtem Starkstrom-Anschluss, weswegen wir einen Kabelkanal über unseren Fußleisten anbringen mussten. Ebenfalls neu ist die Dunstabzugshaube, die nach einer Ikea-Kundenservice-Odysee auch endlich zu hängen kam. Überhaupt lief das ganze Küchen-Projekt komplett nach Murphy’s Law ab, also getreu dem Motto „what ever can go wrong, will go wrong“. Ihr seht es ja allein schon an dem Zeitraum, den es in Anspruch genommen hat. Aber letzten Endes hat es sich gelohnt, denn in unserer „neuen“ Küche fühlen wir uns viel wohler und sie entspricht mir auch 100% mehr als die knallrote Vorgänger-Version.
Step 1: frische Farbe
Das Salbeigrün, auf das die Wahl letzten Endes fiel, enspricht eigentlich ziemlich genau dem gephotoshoppten Ton auf meinen Vorüberlegungs-Bildern. Fündig geworden sind wir ganz klassisch im Baumarkt, da ich diesen Farbton bei nachhaltigen Farbanbietern leider zunächst nicht finden konnte. Eine Leserin empfahl jedoch „Kolorat“ – sicher einen Blick wert, wenn ihr gerade auf der Suche seid!
Der von uns benutzte Farbton ist eine Mischung von Alpina.
Je nach Tageszeit und Lichtsituation hat die Farbe einen eher gelben oder eher blauen Unterton und schafft eine völlig unterschiedliche Atmosphäre – ich bin verliebt und finde sie so, so, so schön 🙂
Step 2: Secondhand Stühle
Murphys Law, again! Nach einiger Suche fanden wir 50 Kilometer entfernt 4 modellgleiche Stühle zu unseren zwei vorhandenen von Ikea – juhu! Knapp 12 Euro pro Stuhl samt Bezug haben wir gezahlt, insgesamt 6 Stück haben wir jetzt – bei Besuch wirklich praktisch. Natürlich haben wir auch probegesessen – aber in den ersten paar Minuten fiel uns leider nicht auf, wie durchgesessen die Stühle schon waren. Der Verkäufer hatte außerdem mit zusätzlichen Sitzkissen im Bezug getrickst – alles in allem muss man leider sagen, dass es ein Fehlkauf war.
Zunächst habe ich dennoch alle hellbraunen Stuhlbeine dunkelbraun und unregelmäßig lasiert, damit sie zum Tisch passen – das hat auch soweit geklappt. Die Bezüge wollten wir nach dem Waschen auf unsere zwei vorhanden, „guten“ Stühle sowie zwei von den secondhand gekauften ziehen – denkste. Zwar das gleiche Ikea-Modell, aber unterschiedliche Generationen sorgten dafür, dass die grauen Bezüge nicht auf unsere vorhandenen (weiß bezogenen) Stühlen passten. Daher seht ihr die bunte Mischung auf den Bilder – so war das eigentlich nicht geplant.
Nach diesem Stuhl-Fehlkauf sparen wir jetzt einfach auf ordentliche, neue Stühle. Merke: Stuhlkauf nicht mehr second Hand. Auch Polstermöbel sind bei Katzen eigentlich eine doofe Idee – vor allem, wenn sich im ersten Sommer herausstellt, dass das frisch adoptierte, inzwischen ausgewachsene Kitten wohl einen langhaarigen Elternteil hatte 😀
Step 3: Pflanzen & Funktionelles
Die Plastik-Spülbürste wurde dank peppermynta-mag, bei denen ich genau zum richtigen Zeitpunkt einen 100-€-Gutschein für den plastikfreien Shop „Einfach ohne Plastik“ gewonnen habe, gegen eine aus Holz mit austauschbarem Kopf getauscht. Das Spülmittel habe ich in eine alte, braunglas-look-a-like-Conditionerflasche umgefüllt – gleich viel hübscher. Sobald ich eine aus Braunglas habe, wird auch hier nochmal getauscht, ein weiterer Schritt auf dem Weg in die plastikfreie Küche 🙂
Zur Küchenbegrünung habe ich außerdem zwei Sukkulenten, eine Bromelie und einen Kaktus gekauft. Die Sukkulente wächst und gedeiht – ich habe bereits versucht, einen Ableger umzutopfen, aber leider ist mir das nicht gelungen.
Der Rest schlägt sich leidlich durch – vielleicht muss ich mich da doch mal tiefergehend mit dem Thema beschäftigen 😉 Geschenkt bekommen haben wir außerdem ein Töpfchen mit Küchenkräutern und auch der gekaufte Basilikum überlebt auf der Fensterbank gerade überraschend lang – und die Katzen genießen ihren kleinen „Urban Jungle“ 🙂
Für ein bisschen Kaffeehaus-Feeling – und weil es doch recht dunkel ist – habe ich außerdem meine alte 70er-Jahre-Tütenleuchte angebracht. Passt sie nicht ganz wunderbar zur Wandfarbe? Hach!
Step 4: Deko!
Das Herzstück der Küchendeko ist definitv mein String-Regal. Der Design-Klassiker, schon vor Jahren günstig über die Kleinanzeigen erworben, hat endlich seinen verdienten Platz in unseren vier Wänden bekommen.
Die Deko wird sich sicher regelmäßig ändern – gerade dominieren Pflanzen, Fund- und Erbstücke sowie Lichtquellen.
Die gelbe, beleuchtbare Uhr ist ein Flohmarkt-Fundstück meines Vaters, ebenfalls ein 70er Jahre Original. Inzwischen ist wie wohl Unikat und gehört für viele sicher auch in die Kategorie „so schlimm, dass es schon wieder heiß ist“ – was sagt ihr? 😉 Ich jedenfalls mag so ausgefallene Einzelstücke sehr. Am Ende dieses Posts könnt ihr sie auch noch im Einsatz sehen.
Auch die zugekorkte Flasche ist ein Lichtobjekt – sie beinhaltet eine dreistrahlige Lichterkette und leuchtet ganz sanft. Ein Geburtstagsgeschenk, dass so auch endlich gebührend zur Geltung kommt.
Die Bierflaschen sind meiner Vorliebe für schöne Verpackungen geschuldet – sind die nicht toll? Die kleine Kaktus-Dose aus Keramik ist von Maisons du Monde und einer der wenigen Neukäufe.
Die Dosen, Teelichthalter und Blumentöpfe ließen sich alle noch aus den Untiefen des Kellers zaubern 😉
Der Mittelpunkt der aktuellen Dekozusammenstellung ist jedoch der Druck mit einem der berühmten Motive aus der „Tema e Variazioni“-Serie von Piero Fornasetti. Das Motiv wurde von posterlounge auf eine FSC®-zertifizierte Holzplatte aufgebracht und lässt sich so ohne Befestigung einfach aufstellen. Die komplette Schwarz-Weiß-Serie erinnert an Tauschbildchen aus vergangenen Tagen und was würde besser zur Küche passen als die Variation mit Teetasse?
Trotzdem war die Wand zwischen Lampe und Regal noch etwas leer – ein weiterer Farbklecks musste her. Dank Posterlounge ließ sich auch hier nach ausgiebiger Stöberei um wirklich riesigen Sortiment etwas finden. Zur Kaffeehaus-Lampe hätte ein Jugendstil-Werbeplakat meiner Meinung nach gut gepasst – allerdings stellte sich hier der Freund quer, der mit meinem Lieblingskünstler aus dieser Epoche, Mucha, leider nicht soviel anfangen kann. Ein schöner Kompromiss fand sich dann in einem alten „Imperial Airways“-Werbeplakat – Nostalgie und Fernweh inklusive 😉
Die Aufhängung aus Holz, die sich auch immer wieder verwenden lässt, gibt es ebenfalls bei der Posterlounge. Sie stellt eine tolle und unaufgeregte Alternative zum schnöden Bilderrahmen dar. Durch die Farbe des Holzes (Modell „Walnussbraun“) integriert sie sich wunderbar in die Tisch-Regal-Kombo. Das Einzige, das man bedenken muss, ist, die Breite der Holzleiste vom Motiv abzuziehen – deswegen ist etwas randabfallendes wie in unserem Fall nicht ganz ideal, da die Schrift halt verdeckt wird – aber mei, hübsch ist es dennoch 😉
Hier seht ihr die Küche nochmal in „Abendstimmung“ – inklusive Beleuchtung. Die Bank an der Wand ist übrigens eine „Katzenklobank“ die wir vor einiger Zeit gebaut haben. Sie bietet ausreichend Platz für zwei Katzenklos und Streu und ist allemal ansehnlicher als zwei Plastiktoiletten mittem im Raum und kann außerdem zum Sitzen für Mensch und Katze benutzt werden. (und ja, die hässlichen, klobigen Boxen müssen da stehen. Sagt der Freund.)
Fazit: bis auf die – sozusagen „unverschuldet“ angeschaffte Dunstabzugshaube war das Projekt „Küchenumgestaltung nachhaltig und günstig“ eigentlich ganz erfolgreich. Bei der Farbe hätte ich mir etwas ökologischeres gewünscht, und auch die Stühle waren trotz guten Willens leider ein Fehlkauf, aber alles in allem bin ich wirklich zufrieden. Auch den Auslöser des Ganzen darf man ja nicht vergessen – ganz freiwillig ging das Ganze nicht vonstatten, aber mit Details zur Renovierung der befallenen Wand verschone ich euch und mich und erfreue mich lieber am Endergebnis! 🙂
Und abschließend: Deko und Katzen – eigentlich eh ein sinnloses Unterfangen, oder? Die Sukkulenten wurden schon aus dem Regal geworfen und auch der Tischläufer liegt meist unter dem Tisch. Deswegen habe ich mich gegen jegliche Art von frischen Blumen oder empfindlicher Deko auf dem Tisch entschieden. In der Vase stehen ein paar getrocknete Disteln – auf dem Weg zur Arbeit finden sich diese en masse und sind auch um einiges nachhaltiger als Schnittblumen.

Transparenz: Holzbild und Poster wurden mir von Posterlounge kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür!
Oh, das ist aber megaschön geworden! Die retro Deko ist super und die Wandfarbe mag ich auch sehr – macht den Raum irgendwie heimelig und besonders.
Liebst,
Corinna
http://www.kissenundkarma.de
Ps. Haha die Miezen…so sind sie halt! 😀
Das ist wunderschön geworden ?
Liebe Kathi,
das schaut doch aber schon richtig klasse aus!
Ich freue mich für euch, dass ihr eurer Makeover so gut nach euren Wünschen umsetzen konntet!
Obwohl der 70er-Jahre-Stil jetzt für mich persönlich nichts ist, finde ich doch, dass die Umsetzung bei euch sehr gelungen ist – man fühlt sich sofort beim Anschauen sehr wohl. Und wenn man drinsitzt in eurer Küche, ist das sicherlich noch einmal ein doppelt so großes Wohlgefühl. 🙂
Ach ja – die Sache mit den Katzen und der Deko.
Auch wenn ich normalerweise mir immer wieder eine Katze wünsche (ich bin mit Fellnasen im Haus aufgewachsen), bin ich unter dem Gesichtspunkt dann doch wieder ein bisschen froh, dass ich mir darüber keine Gedanken machen muss… 😀
Liebe Grüße
Jenni
thanks for nice sharing 🙂