Quarantäne-Zeit ist DIY-Zeit, findet ihr nicht auch? Ich setze mich aktuell jedenfalls häufiger als sonst an die Nähmaschine, greife zum Aquarellstift oder auch in die Fimo-Masse. Heute zeige ich euch das letzte Projekt, dass ich gemeinsam mit KORKundKÜLOR, einem wunderbaren Onlineshop für tierleidfreie Leder- und Kreativpapiere, umgesetzt habe.
Külortexx – was ist das?

kulörtexx ist ein Wundermaterial zum Nähen, Besticken, Kleben und Bekleben, zum Bedrucken, zum Bemalen – ein echter Tausendsassa im Kreativbereich! Das vegane Lederpapier ist einen halben Millimeter stark, dabei aber waschbar und reißfest und ohne Pentachlorphenol, PVC oder BPA, somit also umwelt- und gesundheitsfreundlich. Es wird in Deutschland hergestellt und schreit danach – auch für Näh-Anfänger wie mich – zu Handyhüllen, Kosmetiktäschchen oder sogar Rucksäcken verarbeitet zu werden. Es kommt gerollt und ist 50 x 150 cm lang, bietet also ausreichend Platz, um sich auszutoben. Kleiner Blogger-Hack: auch also Fotountergrund eignet es sich vor dem Verarbeiten ganz hervorragend!
Mein DIY-Projekt: eine Handyhülle mit Klappe zum Umhängen
Tausendsassa ist das Stichwort. In meinem Kopf spukte schon länger die Vorstellung von DER idealen Handyhülle für mich herum. Zum Umhängen sollte sie sein, um die Kamera schnell greifbar haben zu können. Dabei wollte ich aber dennoch nicht auf den Rumumschutz eine zweiteiligen Handyhülle zum Aufklappen verzichten. Mein vorheriges Handy segnete nämlich schon nach knapp 3 Monaten das Zeitliche, als es auf den Kellerboden segelte… Zudem hätte ich gerne ein Kartenfach, um die wichtigstens Scheckkarten oder Geldscheine dabei zu haben.
Ihr seht also: viele Ansprüche! Zu Kaufen gibt es eine solche Hülle nicht, also blieb mir nur die Option Selbermachen.

Begonnen habe ich damit, die Maße der gewünschten Hülle auf Papier zu skizzieren. Dabei habe ich bereits den innenliegenden Schlitz für die Scheckkarte mit eingezeichnet. Anschließend habe ich die Umrisse aufs Kulörtexx übertragen und zwei Rohteile ausgeschnitten. Das Schneiden klappt völlig problemlos, lediglich mit dem Cutter muss man deutlichen Druck ausüben, um einen klaren Schnitt hinzubekommen.

Um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten, habe ich den Vorderteil meiner Hülle mit einem Inlay aus stabiler Pappe verstärkt. Ganz im Sinne des Upcyclings habe ich hierzu eine alte Produktverpackung genutzt, hübsches Muster inklusive.

Im Anschluss habe ich das Inlay mit Bastelkleber fixiert. Auch das klappte auf dem Kulörtexx problemlos. Die Klebeverbindung habe ich über Nacht zwischen einigen schweren Bücher gepresst.

Um die Hülle später umhängen zu können, fehlte noch eines: die Laschen. Ursprünglich hatte ich geplant, hier genietete Aussparungen einzusetzen (ihr seht sie auf dem Materialbild), aber diese hätten dazu geführt, dass die Hülle später nicht gerade „hängt“. Wie es manchmal eben so ist bei den DIY-Projekten, die man sich selbst ausdenkt: in der Theorie funktioniert manches wundbar, was in der Praxis dann doch nicht umsetzbar ist 😉 Für die Laschen habe ich einfach zwei kleine Rechtecke aus dem Kulörtexx geschnitten. Auch sehr praktisch: hier muss nichts gesäumt werden, denn das Material franst nicht aus.
Material-Liste für meine selbstgemachte Handyhülle

Hier seht ihr alle Roh-Bauteile für mein Projekt. Falls ihr euch auch daran wagen wollt: ihr benötigt:
- eine Handyhülle
- einen Bogen Kulörtexx in Farbe nach Wahl (man kann sich kaum entscheiden!)
- ein Stück stabile Pappe
- Kordel (alternativ auch ein altes T-Shirt und etwas Geduld)
- Bastelkleber
- und, falls ihr wie ich noch ein Deko-Element aka. Kartenhalter Nr. 2 aufsetzen wollt, einen Bogen Kork. Und auch hier: die Muster und Variationen sind grenzenlos!
- Zudem empfiehlt sich ein festes Garn zum Nähen, da das Material stabiler ist als Stoff.

Nun ging es ans Nähen. Dazu habe ich die beiden Kulörtexx-Teile mit Klammern aufeinander fixiert. Da ich gerne noch ein weiteres, zusätzliches Kartenfach und gleichzeitig schönes Deko-Element annähen wollte, habe ich zusätzlich aus Kork ein Dreieck hinzugefügt und lose aufgeklemmt.
Im Anschluss habe ich alle drei Teile aufeinander fixiert. Im letzten Schritt habe ich die Rechtecke für die Laschen einmal geknickt und ebenfalls angenäht. An der Außenkanten geht das einfach so, an der Innenkante muss dazu ein kleiner Schnitt via Cutter gemacht werden. Auch das macht der Kulörtexx anstandlos mit. Abschließend habe ich noch die Aussparungen für die Kamera ausgeschnitten und die Kordel eingezogen. Tadaa, fertig!
Wie ihr an den Nähten sehen könnt, bin ich ein Näh-Anfänger. Sie nicht ganz sauber, was an mir liegt, denn das Material lässt sich wirklich wunderbar verarbeiten. Dadurch, dass sich nichts verzieht, sogar sehr viel einfacher als Stoff.
Im Praxistest schlägt sich die Hülle bisher sehr gut, sie ist stabil, macht alles mit, was ich mir gewünscht habe, und ist dabei ein echter Hingucker! Kulörtexx gefällt mir von der Haptik her umheimlich gut! Zudem erscheint es mir stabiler im Alltag als beispielsweise Kork, dass mit der Zeit je nach Nutzungsgrad etwas schmuddelig wird und irgendwann auch bricht. Eine wunderbare Ergänzung also für alle, die bisher mit Kork gebastelt haben.
Auf der Seite von KORKundKULÖR findet ihr viele weitere DIY-Inspirationen für verschiedenste Projekte sowie auch ausführliche Youtube-Anleitungen zum Gestalten von Taschen, Dokumentenmappen, Tischsets und vielem mehr. Ganz neu gibt es außerdem auch Materialpackungen, in denen ihr alle benötigten Teile für die gezeigten DIY-Ideen praktisch im Set kaufen könnt. Mich jedenfalls hat das Kreativ-Fieber gepackt und ich bin schon am Überlegen, was ich alles nächstes nähen könnte… einen kleinen Rucksack? Utensilos, die man auch als Übertopf nutzen kann…? Was meint ihr?