Ihr habt es vielleicht schon mitbekommen: DIY („Do it yourself“) liegt immer mehr im Trend! Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: man kann kreativ sein, Neues ausprobieren und Dinge individuell gestalten. Und vor allem weiß man, was drinsteckt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass gerade die Naturkosmetikszene DIY für sich entdeckt hat. Abgesehen davon ist es einfach eine schöne Geste, Selbstgemachtes zu verschenken oder zu Besuchen mitzubringen.
Rohstoff-Kauf einfach gemacht
Aus diesem Gründen haben wir es uns nicht nehmen lassen, ebenfalls einmal die Rührgeräte anzuschmeißen und DIY-Naturkosmetik auszuprobieren. Freundlich unterstützt wurden wir hierbei von Naissance. Dieser Hersteller hat sich auf diesen Bereich spezialisiert und verkauft einzelne Zutaten. Somit könnt ihr über diesen Weg eure völlig eigenen Kreationen oder Wünsche zusammenmischen. Bei rund 750 verschiedenen Produkten habt ihr viele Möglichkeiten euch auzutoben! Das Familienunternehmen, das in Wales, Großbritannien ansässig ist, versucht es seinen Kunden hierbei so einfach wie möglich zu machen: Alles wurde in acht Kategorien zur besseren Übersicht unterteilt und jede davon trägt eine eigene Farbe und Nummer. Dabei muss man auch keine Angst haben, etwas zu verwechseln oder sich in der Produktvielfalt zu verirren, denn die Kategorien sind nach Themengebieten sortiert. So ist beispielsweise alles, dessen Nummerierung mit der Zahl 1 beginnt und orange bedruckt ist, für ätherische Öle zuständig.
Wer überhaupt keine Ahnung hat, was später in seinen Tiegeln landen soll, der bekommt von Naissance Hilfestellung in Form von vorgefertigten Rezepten auf dem unternehmenseigenen Blog, der stetig neue Ideen abliefert. Das System funktioniert somit für Einsteiger wie Experten. Naissance ist bemüht, DIY-Naturkosmetik für jeden zugänglich zu machen und Produkte sowie Arbeitsschritte konstant zu verbessern. Das Nummerierungskonzept läuft unter dem Hashtag #Discoveringbetter und was wir besonders toll finden ist, dass hierbei auch mit kleineren, lokalen Gemeinden und Produzenten zusammengearbeitet wird.
DIY-Naturkosmetik ist also halb so wild, auch wenn man sich natürlich etwas damit befassen muss. Um ehrlich zu sein, hatten wir uns das ganze sehr viel komplizierter vorgestellt, als es dann letzten Endes tatsächlich war.
Heilkosmetik aus der Natur – Pflegende Salben, Öle & Essenzen selber machen
Das lag in erster Linie an dem großartigen Buch „Heilkosmetik aus der Natur“, welches den Anstoß zum Projekt „Naturkosmetik selbst anrühren“ gab.
Die Autorin des Buches, Myriam Veit, ist Inhaberin der NAOWA (NAtur Ohne Wenn und Aber) Naturkosmetik- und Duftmanufaktur und brennt für ihr Fachgebiet. Die Leidenschaft für ihre Tätigkeit kann man aus jeder Seite des ganzheitlich gestalteten Buches spüren. Das macht die Lektüre so angenehm und steigert die Freude, selbst praktisch ins Thema einzusteigern, sehr.
Das Buch beginnt mit einer kleinen Einführung zum Thema Haut und Natur im Generellen. Im Anschluss daran geht es direkt ins Wissen um die Praxis: so werden einzelne Öle und ihre Wirkung auf die Haut vorgestellt, natürliche Haltbarkeitsmacher und die Basics der Rührerei erklärt: bespielweise der Unterschied zwischen einer Salbe und einer Creme. Letztere enthält wasserlösliche Stoffe und benötigt somit auch einen Emulgator, der dafür sorgt, dass sich die Fette und Flüssigkeiten zu einer homogenen Masse verbinden.
Wasserlösliche Ingridenzien gibt es in verschiedener Form: etwa als Hydrolat, Infus (sehr stark aufgebrühter Tee), Tinktur (Pflanzenauszug in Alkohol oder Essig) oder Mazerat. Ausführliche Anleitungen, wie diese herzustellen sind, leiten den Einstieg in die DIY-Rührerei ein.
Doch wie stellt man nun Creme oder ein anderes Pflegeprodukt herzustellen, das perfekt auf den eigenen Hauttyp zugeschnitten ist?
Dazu ist es natürlich unabdingbar zu wissen, welche Wirkung einzelne Pflanzen und deren Wirkstoffe auf den eigenen Organismus haben. Brennnessel zum Beispiel wirkt gegen Muskelschmerzen und belebt das Bindegewebe. Frauenmantel besänftigt und beruhigt unreine Haut, wirkt entzündungshemmend und blutstillend. Und auch das „gemeine Gänseblümchen“ lindert, wenn man es einem Gesichtswasser oder einer Reinigungslotion zusetzt, Juckreiz und Hautausschläge.
Das Wissen rund um hiesige Gewäsche vermitteln 40 Kräuterporträts, die auf jeweils einer Seite kurz auf die potentielle Wirkung der Pflanzen eingeht. Im Anschluss werden ähnlich viele ätherische Öle vorgestellt und Einsatzzwecke genannt. Auch verschiedene Blüten, Blätter, Edelsteine, Metalle und Salze und deren Einsatzzwecke werden kurz erläutert.
Anschließend geht es nun in die konkrete Praxis. Zahlreiche, vielfältige Rezepte bilden den Schlussteil des Buches: ob Cremes, Körperöle, Salben, Balsame, Masken, Shampoo oder Gesichtswasser – für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis lässt sich etwas passendes finden. Tipps zur Individualiserung je nach eigenem Hautbedürfnis runden die leicht umzusetzenden Anleitungen ab.
Und was haben wir nun gerührt?
Miri und ich haben uns für zwei verschiedene Gesichtscremes entschieden: zum einen für die „heilsame Creme bei nervöser Haut, die auf nährendem Olivenöl und beruhigenden Frauenmantel-Ingridienzen basiert, zum anderen für die „edle Creme aus Rosenblüten“, weil wir beide riesige Rosenfans sind. Wie genau wir vorgegangen sind und ob wir mit den Cremes zufrieden sind, das erzählen wir euch morgen – in Teil 2. 🙂
Transparenz: Dieser unbezahlte Beitrag wurde durch PR-Samples von Naissance
sowie das Rezensionsexemplar des Buches vom Kosmos Verlag unterstützt.
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